105.708 Polizisten sind 2023 Opfer einer gegen sie gerichteten Gewalttat geworden.
Wie das Bundeskriminalamt (BKA) meldet, sind dies sind 9.500 bzw. 9,9 Prozent betroffene Beamte mehr als im Jahr zuvor.
Wenn Polizistinnen und Polizisten in Deutschland Gewalt erfahren, handelt es sich in den meisten Fällen um Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe, heißt es im Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2023“.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die entsprechenden Fälle um 8,5 Prozent auf 39.046 Fälle gestiegen (2022: 35.983). Darüber hinaus sind Polizeikräfte oft Drohungen ausgesetzt. Hier wurden 3.851 Fälle registriert, was einem Anstieg von 5,9 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor entspricht.
Zugleich ist die Zahl der Fälle gesunken, bei denen Polizisten Opfer von gefährlicher und schwerer Körperverletzung wurden. Die Zahl der registrierten Delikte sank um 13 Prozent auf 1.260 Fälle (2022: 1.449). Insgesamt wurden 40 versuchte Tötungsdelikte erfasst, drei mehr als im Jahr zuvor. Vollendete Tötungsdelikte gab es 2023 nicht – im Gegensatz zum Jahr zuvor, als eine Polizistin und ein Polizist im Landkreis Kusel/Rheinland-Pfalz ermordet wurden.
Mit 40 Fällen wurden versuchte Tötungsdelikte erfasst, drei mehr als im Jahr zuvor. Vollendete Tötungsdelikte gab es 2023 nicht – im Gegensatz zum Jahr zuvor, als eine Polizistin und ein Polizist im Landkreis Kusel/Rheinland-Pfalz ermordet wurden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser ließ sich in der Pressemitteilung so zitieren: „Es ist erschreckend, mit welchem Hass und mit welcher Gewalt Einsatzkräfte umgehen müssen. Diese Straftaten sind durch nichts zu rechtfertigen und müssen harte strafrechtliche Konsequenzen haben.“
Die Zahl der Tatverdächtigen hat laut dem Bundeslagebild von 36.495 auf 38.630 um 5,9 Prozent zugenommen. Dabei stieg der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 30,1 auf 33,6 Prozent.
Die Tatverdächtigen waren meistens männlich (83,6 Prozent) und über 25 Jahre alt (73 Prozent). Sie waren in der Regel allein handelnd (95,1 Prozent), oft polizeilich bekannt (75,3 Prozent) und mehr als jeder Zweite stand unter Alkoholeinfluss (50,2 Prozent).