Am Wochenende (7. Juni) startet mit dem Doppel aus Rock am Ring und Rock im Park das erste Großevent der Open-Air-Festivalsaison in Deutschland. Bis zum 9. Juni spielen am Nürburgring und auf dem Nürnberger Zeppelinfeld unter anderem die Musikbands „Queens of the Stone Age“, „Kraftklub“, „Green Day“, „Die Ärzte“ und die „Antilopen Gang“. Im Februar waren nach Angaben der Veranstalter bereits rund 90.000 Tickets für die Festivals verkauft. Diese beiden Traditionsfestivals gehören zu den bekanntesten in Deutschland.
Ein Beitrag von Berlin 24/7-Redakteurin Sabiene Jahn
Ergebnissen einer Umfrage von YouGov und Statista zufolge können vor allem ältere Befragte etwas mit dem Namen „Rock am Ring“ anfangen. Bei den 18- bis 34-jährigen kannten maximal die Hälfte das Festival, während 71 Prozent der Umfrageteilnehmer über 55 Rock am Ring zumindest vom Namen her kannten. Ähnliche Werte erreicht von den abgefragten größten deutschen Festivals nur noch die Konzert-Hochburg Wacken.
Namen wie Deichbrand, Lollapalooza oder Parookaville kennt nur noch ein geringer Teil der befragten Deutschen über 45. Von den 25- bis 34-jährigen kennen beispielsweise noch jeweils rund ein Viertel die drei genannten Festivals sowie das Southside, während bei den über 55-jährigen nur das Deichbrand auf einen zweistelligen Prozentanteil kommt.
Trotz eines erfolgreichen Vorverkaufs für Rock am Ring und Rock im Park bleibt die Ausverkaufsmeldung, die vor der dann erlassenen Lockdown-Verordnung regelmäßig Monate im Vorfeld erfolgen konnte, bislang aus. Schon im vergangenen Jahr waren deutlich weniger Besucher angereist als prognostiziert, was sicher auch mit den hohen Ticketpreisen bei zeitgleichen Beschwerden über wenig attraktive Künstler-Line-ups zusammenhängen könnte. So werden dieses Jahr für ein Wochenendticket 269 Euro fällig, ein Zeltplatz kostet mindestens 69 Euro.
Laut des im September 2023 veröffentlichten German Entertainment & Media Outlook von PwC Deutschland soll Live-Musik in Deutschland 2024 rund 1,5 Milliarden Euro einspielen, durch Sponsoring sollen weitere 400 Millionen Euro dazukommen.
Wie eine weitere Umfrage nahelegt, sind für einen Großteil der befragten Deutschen Festivals derzeit jedoch gar kein Thema. 30 Prozent der Befragten gaben an, seit Aufhebung der WHO-Maßnahmen auf keinem Festival gewesen zu sein und dies auch nicht zu planen, während 40 Prozent noch nie auf einem Musikfestival waren. Knapp jeder zehnte Deutsche hat hingegen vor, in Zukunft noch ein Musikfestival zu besuchen. Rund 17 Prozent der Befragten, die eines oder mehrere der zehn größten deutschen Musikfestivals mindestens vom Namen her kennt, haben in den vergangenen zwei Jahren bereits wieder ein Musikfestival besucht.
Neben dem Rahmenprogramm, dem Camping und der Verpflegung definieren sich Musikfestivals wie Rock am Ring, Wacken oder das Parookaville vor allem über ihre Headliner und kleinere Bands und Künstler. Dabei sind große Namen nicht der wichtigste Aspekt für Festivalbesucher. Einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista zufolge sind 53 Prozent der Befragten, die bereits auf einem Festival waren oder vorhaben, eines zu besuchen, saubere Duschen und Sanitäranlagen am wichtigsten. Bekannte große Bands liegen mit 45 Prozent erst auf dem zweiten Platz, gefolgt von angemessenen Preisen für Essen und Getränke mit 41 Prozent.
Weniger wichtig ist Festivalgästen, dass es auf den Zeltplätzen genug Platz gibt (27 Prozent) oder dass das Festival ihrer Wahl ein nachhaltiges Konzept verfolgt (23 Prozent), beispielsweise durch Emissionsminderung oder die Verwendung von biologisch abbaubaren oder Recycling-Verpackungen. Nur 13 Prozent der Befragten legen Wert auf eine große Merchandise-Auswahl, während immerhin noch für jeden Fünften kleinere Bands auf Festivals wichtig sind.
Mit Preisen von 269 Euro für ein Wochenendticket und 69 Euro für einen Zeltplatz haben die Preise für ein Festivalwochenende mit Camping bei Rock am Ring oder Rock im Park das erste Mal die 300-Euro-Marke überschritten. Im vergangenen Jahr (2023) hatte das Drei-Tages-Ticket rund 229 Euro gekostet, genau so viel wie auf der letzten Preisstufe im Jahr 2022.
Als Gründe führten die Veranstalter laut SWR „gestiegene Kosten für Personal, Energie und die Infrastruktur“ an. Wie die Grafik zeigt, ist Rock am Ring damit nicht erst seit diesem Jahr für die große Mehrheit der Teilnehmer an einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista nicht erst seit diesem Jahr zu teuer.
16 Prozent der Befragten, die seit 2023 wieder auf einem Festival waren oder dies vorhaben, sehen mehr als 150 Euro für ein mehrtägiges Festival als angemessenen Preis an. Knapp 47 Prozent sind bereit, mehr als 100 Euro für ein Mehrtages- oder Wochenendticket zu bezahlen, während 49 Prozent bis zu 100 Euro ausgeben würden. Mehr als zwei Drittel der befragten Festivalbesucher wären bereit, zwischen 50 und 150 Euro für ein mehrtägiges Festivalerlebnis zu bezahlen.
Die UEFA EURO 2024 wird am Freitag, den 14. Juni in München eröffnet und endet am Sonntag, den 14. Juli mit dem Finale in Berlin. Hier gibt es Daten, Spielorte und einen Terminplan zum Download. Link: https://editorial.uefa.com/resources/028d-1ae29d7959f7-e4ad8bfe761e-1000/euro_2024_match_schedule.pdf
Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ist teuer: Der Run auf die Eintrittskarten, dass im Vorfeld nur über das Ticketportal der UEFA verkauft wird, war groß und mit langen Wartezeiten verbunden. Die Preise haben es teilweise in sich. Erstmals bei einer EM hat ein reguläres Ticket den Preis von 1.000 Euro erreicht. Wie die Statista-Grafik veranschaulicht, hat die EM 2024 im Vergleich zu den drei Vorgängern die weiteste Ticketpreisspanne. Eine Eintrittskarte für ein Spiel der Gruppenphase kostete je nach Platzkategorie zwischen 30 und 200 Euro. Wobei das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland teurer ist als die restlichen Gruppenspiele. Wer beim EM-Finale dabei sein will, muss 95 bis 1.000 Euro zahlen. Dabei sind die günstigsten stets sogenannte “Fans First”-Tickets, deren Plätze sich direkt in den Kurven hinter den Toren befinden. Im Vergleich zu den vorherigen Europameisterschaften haben die Ticketpreis teils deutlich angezogen. Das kostspieligste Finalticket bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine beispielsweise kostete rund 600 Euro.
Nicht viel anders sieht es für einzelne Wettbewerbe, zum Beispiel der Olympischen Sommerspiele in Paris 2024, aus. Die Preisspanne für Tickets einzelner Events bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris variiert stark. So sind für die 50-m-Freistil-Finals im Schwimmen am 2. August 2024 Tickets für 125 Euro erhältlich. Die teuersten Tickets kosten 980 Euro.
Musikgeschmack: Welche Art von Musik hören die Deutschen?
Laut Statista Global Consumer Survey werden hierzulande Rock und Indie, Popmusik sowie Dance und elektronische Musik am häufigsten gestreamt. Ebenfalls populär bei den Umfrageteilnehmern ist Schlagermusik – rund 24 Prozent hören Heino, Flippers und Co. im Radio oder als Stream. Deutlich weniger Fans haben dagegen Klassik sowie Country.