Hollywood: Neuer Paramount-Chef ein 41-jähriger Milliardär

Der traditionsreiche Hollywood-Konzern Paramount bekommt einen neuen Besitzer. In monatelangen Verhandlungen setzte sich der 41-jährige Filmproduzent David Ellison durch. Er und seine Partner nehmen für die Übernahme mehr als acht Milliarden US-Dollar in die Hand.

shutterstock / M. Vinuesa

Durch die Aktienstruktur von Paramount war es auf den ersten Blick einfach, die Kontrolle über den Konzern zu bekommen. Mehr als drei Viertel der Aktien mit Stimmrechen gehörten der bisherigen Eigentümerin Shari Redstone. Damit hätte es theoretisch gereicht, nur ihren Anteil zu übernehmen. Doch dann hätten Klagen der vielen Besitzer stimmrechtsloser Aktien gedroht, wenn sie sich benachteiligt gefühlt hätten.

Komplexer Milliarden-Deal

Laut dem von Paramount bekanntgegebenen Deal bekommt Redstone 2,4 Milliarden Dollar für ihre Aktien. Zugleich wird Paramount mit Ellisons Produktionsfirma Skydance Media fusionieren.

Außerdem werden Ellison, seine Familie und beteiligte Investoren weitere 4,5 Milliarden Dollar aufbringen, um Besitzern stimmrechtsloser Aktien ihre Anteile abzukaufen. Schließlich zahlen sie noch 1,5 Milliarden Dollar, um Schulden von Paramount abzubauen.

Der 41-jährige wird nach Abschluss des Deals neuer Paramount-Chef. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Gründer des Software-Konzerns Oracle.

Hollywood-Urgestein mit Problemen

Paramount gehört zu den Namen, die Hollywood groß gemacht haben. Von dem Studio kamen Klassiker wie «Der Pate» – und zuletzt unter anderem Blockbuster aus der Filmreihe «Mission: Impossible». Skydance brachte Paramount unter anderem Geld als Co-Produzent des jüngsten Kassenhits «Top Gun: Maverick».

Seit einigen Jahren kämpft Paramount jedoch mit Problemen. Der amerikanische TV-Sender CBS, lange ein verlässlicher Geldbringer, ist vom allgemeinen Rückgang der Ausgaben für Fernsehwerbung und dem Abgang von Kabel-Kunden betroffen. Und der Streamingdienst Paramount+ sorgte für hohe Anlaufverluste, liegt aber bei den Nutzerzahlen weit hinter dem Branchenführer Netflix zurück. Als Folge sitzt Paramount auf einem Schuldenberg von 14 Milliarden Dollar.

(red/dpa)

  • Related Posts

    Lauterbach für rasches Lachgas-Verbot für junge Leute

    Lachgas hat sich zur Partydroge entwickelt. Experten warnen vor Risiken für die Gesundheit – besonders bei Jugendlichen. Kommen jetzt zügig strengere Vorgaben? Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den Umgang mit Lachgas…

    Buchautor Patrik Baab über die Eindrücke seiner neuen Reise in das Kriegsgebiet Donbass

    Patrik Baab reiste mit seinem Kameramann Artur Leier zweieinhalb Wochen durch Städte und Orte in dem Teil des Donbass, über den Russland die Kontrolle ausübt. Vor dem Rückflug nach Deutschland führte Ulrich…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil II

    • November 16, 2024
    • 7 views
    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil II

    Wir brauchen Frieden in Europa

    • November 15, 2024
    • 12 views
    Wir brauchen Frieden in Europa

    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    • November 14, 2024
    • 15 views
    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    • November 14, 2024
    • 10 views
    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    • November 14, 2024
    • 11 views
    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    • November 14, 2024
    • 11 views
    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag