Die Bundespolizei hat im vergangenen Jahr mit 790.245 Straftaten so viele Delikte verzeichnet wie seit 2012 nicht mehr. Dies gab Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Vorstellung des Jahresberichts 2023 bekannt. Das sind den Angaben zufolge 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr (damals waren es rund 702.000).
Knapp die Hälfte der Delikte 2023 waren Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht. Dieser Bereich verzeichnete mit einem Plus von gut 38 Prozent auch den größten Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Auch bei Sexualdelikten (plus 14,9 Prozent), Taschen- und Gepäckdiebstählen (plus 16,4 Prozent) sowie Gewaltdelikten (plus 10,6 Prozent) wurden starke Anstiege verzeichnet. Zurückgegangen sind hingegen die Sachbeschädigungen (minus 2,6 Prozent) sowie Urkundendelikte (minus 9,3 Prozent).
Mehr als die Hälfte aller Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei – nämlich rund 425.000 – wurden dabei in Zügen, Bahnhöfen oder anderen Anlagen der Bahn begangen.
„Wie bereits in den letzten Jahren sind insbesondere die Großstadtbahnhöfe von Gewaltdelikten betroffen“, heißt es in dem Bericht.
Beim Grenzschutz registriert die Bundespolizei aktuell einen Rückgang bei den unerlaubten Einreisen. In diesem Jahr seien bislang knapp mehr als 53.000 unerlaubte Einreisen gezählt worden, teilte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2023 mit.
Im Gesamtjahr 2023 waren es den Angaben zufolge fast 128.000 gewesen. Romann und Faeser werteten den Rückgang als Erfolg der Grenzkontrollen, die es seit Langem zu Österreich, seit 2023 aber auch an den Grenzen nach Tschechien, Polen und zur Schweiz gibt. „Das war ein richtiger Schritt“, betonte die Ministerin.
Den höchsten Wert seit Beginn der Erfassung 2001 gibt es zudem bei Angriffen auf Beamte der Bundespolizei, berichtet tagesschau.de unter Berufung auf das Dokument. Insgesamt 2.979 von
Wie Faeser bei der Vorstellung des Berichts mitteilte, werde die Bundespolizei angesichts gestiegener Kriminalitätszahlen gestärkt. „Im kommenden Jahr stärken wir die Bundespolizei erneut mit zusätzlichen 1.000 Stellen“, sagte sie. „Im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 sehen wir zusätzlich 310 Millionen Euro vor und ab 2026 werden dauerhaft zusätzliche 312 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.“