Nach der Veröffentlichung eines „Manifestes“ von ÖRR-Mitarbeitern. In dem für mehr Meinungsfreiheit in den Sendern plädiert wurde, ist jetzt ein Dokument von den Redakteursvertretungen herausgebracht worden, in dem der Inhalt des „Manifestes“ bestritten wird.
Es sei falsch, „dass in den Sendern nur vorgegebene Meinungen diskutiert und verbreitet würden“, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Dokument der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse bei ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutsche Welle (Agra). Es gebe überall eine lebhafte Streitkultur, bei der alle Meinungen geäußert würden. Berichterstattung finde grundsätzlich nach journalistischen Prinzipien statt.
Der Sender ZDF begrüße und fördere ausdrücklich Meinungspluralismus, sowohl im Programm, in der Gesellschaft, als auch im Unternehmen, heißt es in einer ZDF-Reaktion auf das Manifest. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZDF haben nicht nur bei internen Dialogveranstaltungen und in Redaktionskonferenzen jederzeit die Möglichkeit, sich kritisch zu äußern.“
Ein ARD-Sprecher stellte zu dem Manifest fest: „Das jetzt veröffentlichte Dokument, das offenbar einige Beschäftigte von ARD Medienhäusern mit unterzeichnet haben, bildet in Teilen eine Diskussion ab, die in den ARD-Medienhäusern kontinuierlich geführt wird.“ Dass ein Dokument wie das sogenannte Manifest erscheine, sei Ausdruck der Tatsache, dass in den ARD-Medienhäusern Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit herrschten.
Eine Gruppe von zum Teil anonymen Erstunterzeichnern hatte das „Manifest“ am Vortag ins Netz gestellt. Bei den Verfassern handelt es sich unter anderem um aktuelle und ehemalige ÖRR-Mitarbeiter sowie 33 ÖRR-Mitarbeiter, die ihre Unterschrift bei einem Rechtsanwalt hinterlegt haben.