Wegen massenhafter Auswanderung und zurückgehender Geburtenzahlen hat sich Kubas Bevölkerung zwischen den Jahren 2021 und 2023 um rund zehn Prozent verringert, stellte die Statistikbehörde ONEI fest.
In dem Zeitraum verließen gut eine Million Menschen den Karibikstaat. Hinzu kommt eine negative Geburtenbilanz. Kuba hatte Ende vergangenen Jahres knapp mehr als zehn Millionen Einwohner – am 31. Dezember 2020 waren es noch rund 11,2 Millionen gewesen.
Neben der seit Jahrzehnten andauernden Wirtschaftskrise ist das autoritäre Vorgehen der Regierung ein Grund für die zunehmende Auswanderung. Nach Massendemonstrationen vor drei Jahren sind noch immer Hunderte Teilnehmer inhaftiert. Insgesamt zählen Menschenrechtler mehr als 1.100 politische Gefangene in Kuba. Den Großteil der Auswanderer zieht es in die nahegelegenen USA.
Kubas Nationalversammlung verabschiedete am Freitag ein neues Migrationsgesetz, das manche Hürden für Kubaner im Ausland abbaut. So verlieren diese etwa nicht mehr bestimmte Bürger- und Eigentumsrechte, wenn sie sich länger als zwei Jahre am Stück im Ausland aufhalten. Allerdings sieht das Gesetz auch vor, dass Kubanern aus Gründen des «öffentlichen Interesses» die Ausreise oder auch die Rückreise nach Kuba verboten werden kann.
(red/dpa)