Die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz zur Eröffnung der ist am Mittwochabend mehrfach von Demonstranten unterbrochen worden. Wie dpa meldet, riefen während der Rede mehrere im Gewandhaus verteilte Aktivisten in die Ansprache des SPD-Politikers. Daraufhin sagte er: „Ich glaube, dass es nicht richtig ist, Demokratie mit lautem Brüllen zu verwechseln, und deshalb bitte ich nochmal, allen, die hier anwesend sind, die Möglichkeit zu geben, an diesem Gespräch und dieser Veranstaltung teilzunehmen.“
Die Ausrufe der Protestler galten offenbar Waffenlieferungen an Israel. „Uns alle führt hier in Leipzig die Macht des Wortes zusammen – nicht des Geschreis“, reagierte Scholz darauf. Seine Äußerung wurde von Applaus begleitet, während die Protestler von Anwesenden ausgebuht wurden. Nach einigen Minuten konnte Scholz seine Eröffnungsrede fortsetzen.
Wer lese, lasse andere Perspektiven als die eigene zu, nehme persönlich Anteil an Entwicklungen, sagte der Kanzler. Mit jedem Kapitel, mit jeder neuen Seite könnten Gegensätze überwunden werden, die im Alltag unüberbrückbar erschienen. „Lesen ist deswegen der tägliche Beweis, dass wir uns trotz unserer Unterschiede verstehen können, dass unsere Gesellschaften, in Deutschland, in Europa mitnichten dazu verdammt sind, auseinanderzudriften.“
An der diesjährigen Leipziger Buchmesse nehmen 2085 Aussteller aus 40 Ländern teil. Im vergangenen Jahr zählte die Buchmesse 274.000 Besucher. Nach einem positiven Vorverkauf werde in diesem Jahr mit einem Plus bei den Besucherzahlen gerechnet, so dpa.