Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Donnerstagmorgen den Flugverkehr an den Flughäfen Köln/Bonn, Berlin und Nürnberg gestört. Dort wurde der Betrieb zeitweise eingestellt.
Wie die „Letzte Generation“ selbst bekanntgab, drangen je zwei Aktivisten auf das Gelände der Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln-Bonn vor. Im Rahmen ihres „friedlichen Widerstands“ klebten sich die Beteiligten auf Rollbahnen fest.
Die Bundespolizei teilte mit, dass drei Personen das Gelände des Flughafens Köln/Bonn unbefugt betreten hätten. Dafür wurde laut Polizeiangaben ein Zaun des Flughafenareals durchtrennt. Nach einer zweitweisen Flugunterbrechung laufe der Betrieb jetzt wieder.
Wie der Sender RBB berichtete, wurde der Flugverkehr mittlerweile auch auf dem BER in Berlin wiederaufgenommen. Die Protestierenden seien vom Gelände entfernt und vorübergehend festgenommen worden. Ihnen drohe eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr.
In Nürnberg musste der Betrieb für etwa eine Stunde unterbrochen werden, wodurch acht Flugverbindungen betroffen wurden.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die erneuten Protestaktionen auf den Flughäfen scharf verurteilt. „Diese kriminellen Aktionen sind gefährlich und dumm“, schrieb die SPD-Politikerin im Onlinedienst X. Sie verwies auf die von der Bundesregierung geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes. Kern der geplanten Reform sei die Einführung einer neuen Vorschrift, die das vorsätzliche, unberechtigte Eindringen auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt, wenn dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs gefährdet wird.
Künftig sollen für Taten dieser Art eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine hohe Geldstrafe drohen. Bisher wurde in solchen Fällen lediglich eine Geldbuße verhängt. Das Bundeskabinett hat den verschärften Regelungen bereits zugestimmt, nun ist der Bundestag dran.
Zudem sollen Flughafenbetreiber zu umfassenderen Schutzmaßnahmen verpflichtet werden. Das Innenministerium geht nun in die Abstimmung mit den Ländern, um „eine Rechtsverordnung für den besseren Schutz an deutschen Flughäfen“ auszuarbeiten.