Auch in diesem Jahr wird es kein „Myfest“ in Kreuzberg 36 geben. Anfang des Jahrtausends startete es als Gegenentwurf zu „Revolutionären 1. Mai“-Demo, bei der er es zu Krawall und Randale kam. Nun aber scheint die Unterstützung im Bezirk verloren zu sein, berichtett der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB).
Es sei bereits das fünfte Jahr in Folge, in dem die Bühnen und Essensstände im Epizentrum der Berliner Mai-Feierlichkeiten fehlen werden, so der Sender.
Begründet wird die Veränderung nach mehr als fünfzehn Jahren „MyFest“ (von 2003 bis 2019) unter anderem mit den Ergebnissen einer Befragung unter Anwohnern, die der Bezirk selbst 2018 in Auftrag gegeben hatte. Die ergab zwar, dass sich rund 60 Prozent der Befragten für eine „MyFest“-Fortführung aussprachen, auch im Kerngebiet der Veranstaltung waren immerhin die Hälfte der Leute für eine Fortsetzung.
Allerdings sei damals auch Kritik am Fest geäußert worden: zu volle Straßen, zu viel Müll. Der Lärm und der Partytourismus, aber auch die Anwesenheit von zu viel Polizei oder die Kommerzialisierung wurden kritisiert, so der Sender.
Ab 2020 wurde das Fest wegen der Pandemie nicht abgehalten. Seit zwei Jahren aber scheint die Unterstützung im Bezirk und das Engagement der ehemaligen Veranstalter zu fehlen, wie RBB berichtet. Stattdessen werde am 1. Mai neben der großen Demo wie im vergangenen Jahr auf selbstorganisierte Klein-Partys gesetzt. Im Görlitzer Park soll es zudem wieder ein familienfreundliches Fest geben.
Auch die kleinen, offenbar von den Anwohnern gewünschten Kiezfeste wird es wohl nicht geben. „Es wurden keine Kiezfeste angemeldet“, zitiert RBB das Bezirksamt.