Während des Genehmigungsverfahrens für Nord Stream 2 haben Behörden auf Betreiben der Nord Stream 2 AG wohl geheime Informationen der Nato offengelegt. Betroffen waren demnach Daten zu U-Boot-Übungsgebieten, Munition und Feuerkraft des Militärbündnisses, berichtet „Bild am Sonntag“-
Wie es im Zeitungsbeitrag heißt, habe die Nord Stream 2 AG die Informationen beim für das Genehmigungsverfahren zuständigen Bergamt Stralsund abgefragt, woraufhin das Bergamt sie bei der Bundeswehr anforderte und anschließend im Planfeststellungsbeschluss sowohl in Auslagen als auch online veröffentlichte.
Daraufhin habe die Bundeswehr die umgehende Schwärzung der Unterlagen gefordert. Wie lange die sensiblen militärischen Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gewesen seien, sei zu diesem Zeitpunkt unklar.
Nun prüfe das Generalbundesanwalt, ob das Bergamt Stralsund im Nord-Stream-2-Verfahren Staatsgeheimnisse preisgegeben hat, schreibt die Zeitung.
Laut „Bild am Sonntag“ werde der Anfangsverdacht der Preisgabe von Staatsgeheimnissen gegen Mitarbeiter des Bergamts Stralsund geprüft. Das Blatt beruft sich auf einen vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums an das Kanzleramt und den Bundestag von Ende Januar.
Dabei gehe es um einen Verschlusssache-Bericht, der unter anderem militärische Daten zu Nato-U-Booten enthielt. Den hatte das Bergamt von der Bundeswehr erhalten.
Obwohl die Behörde schriftlich zusagen musste, diese Daten nicht zu veröffentlichen oder unautorisiert weiterzugegeben, seien Anfang 2018 Teile davon im Planfeststellungs-Beschluss zu Nord Stream 2 auf der Homepage des Bergamts aufgetaucht. Das sei versehentlich geschehen, hieß es. Entdeckt wurde es damals von Bundeswehrangehörigen selbst.