Deutschland weist einen empfindlichen Mangel an öffentlichen Toiletten auf. Das stellte die Organisation „klo:lektiv“ fest, ein Zusammenschluss von Personen, die das Thema stärker in öffentliche Debatten einbringen möchten.
„Oftmals sind Toiletten nicht auffindbar, defekt, kostenpflichtig oder nicht barrierefrei“, bemängelte etwa eine Sprecherin von „klo:lektiv“.
Das Angebot sei nicht flächendeckend und werde bei knappen Haushalten oft vernachlässigt, zitieren deutsche Medien eine Statement der Organisation. Es fehle das Bewusstsein, „dass Toiletten ein absolut essenzieller Bestandteil städtischer Infrastruktur sind“. In der Stadtplanung seien Toiletten ein Nischenthema – misslich vor allem für ältere Menschen, Kinder oder Menschen mit Behinderung.
Dabei sind öffentliche Toiletten eine ziemliche Belastung für den Haushalt. Wie ein Sprecher der zuständigen Senatsverwaltung mitteilte, gibt Berlin pro Jahr rund 17 Millionen Euro für die von von der Stadt betreuten rund 380 öffentlichen Toilettenanlagen aus. Die restlichen knapp hundert würden von anderen Anbietern betrieben.
Stuttgart kostet es pro Jahr knapp 3,4 Millionen Euro, die über 70 Kloanlagen zu betreuen. Ab 2025 sollen alle für die Benutzer kostenlos sein, was bisher nicht überall der Fall ist.
Laut einer Stuttgarter Stadtsprecherin reichen die Klos in der baden-württembergischen Landeshauptstadt aus. „Wir sehen keinen Bedarf an mehr Toiletten”, stellte sie fest. Berlin wiederum spricht von durchaus auch unterversorgten Gebieten, etwa im Bereich von Badeseen, Parks und Grünanlagen. Vor allem in ländlichen Gegenden gebe es nicht genügend Klos, die für alle zugänglich sind, ergänzte Matthias Zeisberger vom Verein „Inkontinenz Selbsthilfe“. „Es besteht definitiv Handlungsbedarf, insbesondere auf dem Land“, sagte er.
Der Zustand der öffentlicher Toiletten ist dabei häufig ein Problem. Es gehe dabei in ersterline um Reparaturen, die oft nicht rechtzeitig erfolgen, sowie um Sauberkeit und häufige Fälle von Vandalismus.