Eine am Montag veröffentlichte Studie sieht Mängel bei den Jugendämtern. Durch Personalmangel würden viele Fälle von Kindeswohlgefährdung nicht schnell genug bearbeitet, wie unter anderem die Rheinische Post berichtet.
Wenn Kindeswohlgefährdungen gemeldet werden, können einer neuen Erhebung zufolge nur ein Drittel der deutschen Jugendämter diese Meldungen aufnehmen und zügig bearbeiten, so die Zeitung. Das ist das Ergebnis der Studie „Licht ins Dunkel bringen“, die die SOS-Kinderdörfer weltweit und Transparency International Deutschland am Montag veröffentlichten. Ein Grund für diesen Zustand sei nach Aussage der befragten Behörden unter anderem Personalmangel.
„Die Tatsache, dass Kinder aufgrund von Personalmangel gefährdet sind, weil nicht rechtzeitig gehandelt werden kann, erscheint mir in einem Land wie Deutschland völlig unverständlich“, teilte die Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit, Lanna Idriss, mit. Die Studie zeigt zudem, dass mögliche Meldewege nur von der Hälfte der Behörden ausgewiesen und Informationen lediglich von zehn Prozent der Ämter in leichter Sprache angeboten würden. Das erschwere den Zugang für Kinder oder Menschen mit Sprachbarrieren.
Nach Ansicht der SOS-Kinderdörfer und Transparency International muss es möglich sein, dass potenzielle Gefährdungs- und Missbrauchsfälle unkompliziert gemeldet sowie anonym und zeitnah bearbeitet werden können. Dafür fordern sie unter anderem bessere Melde- und Kommunikationswege und eine Aufstockung der Ressourcen.