RSF: Aggression gegen Journalisten in Deutschland zurückgegangen

Die Zahl der Übergriffe auf Journalisten in Deutschland ist 2023 nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) deutlich zurückgegangen. Wie im aktuellen RSF-Bericht heißt, wurden im vergangenen Jahr 41 Angriffe auf Medienschaffende registriert gegenüber 103 im Jahre 2022. Im Jahre 2019 waren es nach RSF-Angaben allerdings lediglich 13 gewesen.

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Während der Pandemie schnellte die Zahl der Übergriffe auf Berichterstattende in die Höhe“, zitiert dpa aus dem RDF-Bericht „Nahaufnahme Deutschland“. „Auch unser Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt: Diese Tendenz ist noch nicht vollständig zurückgegangen.“

Die Organisation verweist auf die Ausbreitung einer „immer pressefeindlicheren Stimmung“ in Deutschland. „Im vergangenen Jahr wurden Reporter wieder verprügelt, ihre Ausrüstung wurde zerstört und ihnen wurde im Internet massiv gedroht.“

Eine neue Erscheinungsform der Aggression: „Landwirte haben kürzlich mit Trecker-Blockaden und Misthaufen die Auslieferung von Zeitungen in mehreren Bundesländern verhindert“, erläutert RSF-Vorstandsmitglied Michael Rediske. „Das zeigt, dass die Freiheit, unabhängig zu berichten, hierzulande nicht nur durch Übergriffe gegen einzelne Medienschaffende bedroht ist. Unzufriedenheit mit einer angeblich zu geringen Berichterstattung über Bauernproteste reicht offenbar aus, um bei Angriffen gegen die Pressefreiheit die Hemmschwelle weiter zu senken.“

Wie dpa unter Berufung auf den RSF-Bericht feststellt, führen Reporter ohne Grenzen auch Statistik zu Ausfällen gegen Medienschaffende in einzelnen Bundesländern. Die meisten der 2023 registrierten Angriffe ereigneten sich in Sachsen (12), gefolgt von Bayern (6), Berlin (5), Nordrhein-Westfalen (5), Niedersachsen (4), Hamburg (2), Hessen (2), Rheinland-Pfalz (1), Thüringen (1) und Schleswig-Holstein (1).

Wie die Organisation in ihrem aktuellen Bericht feststellt, waren politische Aktionen jeder Art – ob Versammlungen, Demonstrationen oder Protestaktionen – für Medienschaffende besonders gefährlich. Auf diese entfallen 32 der 41 Fälle.

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