Schutzmasken-Verkauf in Millionenhöhe: Wucher-Verdacht gegen Schweizer Firma

Im Zusammenhang mit einem Verdacht auf Wucher laufen derzeit Ermittlungen gegen ein Unternehmen aus der Schweiz, das in der Corona-Krise Millionen mit Maskenverkäufen verdient hatte.

shutterstock/Dan74

Wie die „Welt“ schreibt, handelt es sich dabei um die Firma Emix Trading, bei der auch Bayern und NRW bestellt haben. Mit Unterstützung der bayerischen Politikertochter Andrea Tandler hatte das Unternehmen damals Millionen Schutzmasken nach Deutschland verkauft.

„Demnach spekulierte Emix zu Beginn der Pandemie offenbar darauf, eine Notlage des Staates ausnutzen zu können“, schreibt das Blatt. In einer Whatsapp-Nachricht, „Wir haben offene Bestellungen von aktuell 15 Millionen Masken“, heißt es in einer WhatsApp-Nachricht eines Emix-Partners, die in einem Entscheid des Kantonsgerichts Zug zitiert wurde. „Am klügsten ist es aber, dass wir sie ein bis zwei Wochen im Lager behalten und in Europa verkaufen mit einem größeren Gewinn. In Italien, Deutschland und der Schweiz ist alles ausverkauft… Hoffe, dass eine Pandemie ausgerufen wird, dann wird der Staat alles überteuert einkaufen.“

Der Text des Entscheids liege dem Schweizer „Tagesanzeiger“ und dem „Spiegel“ vor.

Andrea Tandler, Tochter des CSU-Politikers Gerold Tandler, hatte dem Bund Emix-Masken und -Schutzkleidung für mehr als 700 Millionen Euro vermittelt, schreibt die „Welt“. Auch Bayern und Nordrhein-Westfalen bestellten bei Emix, darunter Masken für 9,90 Euro pro Stück. In der Schweiz, wo Emix die Armeeapotheke belieferte, laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wucher.

Ein Emix-Sprecher habe den Vorwurf als „absurd“ zurückgewiesen. ,Die Preise seien „marktüblich“ gewesen, die zitierte Nachricht sei „aus dem Kontext gerissen“.

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