Sie war Prinzessin Tausendschön: Christel Bodenstein ist tot

  • PANORAMA
  • Dezember 10, 2024
  • 0 Kommentare

Sie gilt als eine der schönsten Märchenprinzessinnen der DEFA in der DDR. Die Königstochter Tausendschön war im Jahr 1957 ihre erste Hauptrolle, da war sie 18. Nun ist Christel Bodenstein gestorben.

Schauspielerin Christel Bodenstein mit 86 Jahren in Berlin gestorben (Archivbild) picture alliance / dpa

Berlin – Bekannt wurde sie als ostdeutsche Märchenprinzessin: Die Schauspielerin Christel Bodenstein ist tot. Sie sei am 5. Dezember im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Pflegeheim gestorben, wie eine Sprecherin der DEFA-Stiftung sagte. «Es ging ihr schon länger nicht gut.» In letzter Zeit war es um sie ruhig geworden. Bodenstein, Jahrgang 1938 und gebürtige Münchnerin, ist vor allem durch den DEFA-Märchenfilm «Das singende klingende Bäumchen» bekannt. 

Darin spielte sich die gerade 18-Jährige 1957 als böse und trotzige Prinzessin Tausendschön mit Schmollmündchen in die Herzen der Zuschauer. Entdeckt wurde sie mit 17 Jahren von Regisseur Kurt Maetzig («Das Kaninchen bin ich»). Kurz darauf spielte sie in «Der Hauptmann von Köln» mit und danach schon eine Prinzessin – in der Märchenverfilmung «Das tapfere Schneiderlein». 

Noch während ihres Studiums an der Filmhochschule Babelsberg stand sie mehrfach für die DEFA vor der Kamera. 1963 dann bekam sie «ihre Traumrolle», wie sie selbst einmal bekannte, an der Seite von Manfred Krug, als FDJ-Sekretärin in «Beschreibung eines Sommers». 

«Der kleine Prinz» war ihr Lieblingsfilm

Die attraktive Brünette heiratete den Regisseur Konrad Wolf («Ich war neunzehn»), dessen Namen heute die Filmhochschule in Babelsberg trägt, Bruder von Markus Wolf dem Chef der DDR-Auslandsspionage und Sohn des in der DDR sehr geehrten Schriftstellers Friedrich Wolf, drehte aber nur einmal mit ihrem Mann: 1966 entstand «Der kleine Prinz» nach Antoine de Saint-Exupéry. Das Werk lief ein einziges Mal im DDR-Fernsehen, durfte danach nie wieder öffentlich gezeigt werden wegen ungeklärter Rechte. Dieser Film lag Bodenstein besonders am Herzen, berichtete die Sprecherin der DEFA-Stiftung. Als die Stiftung ihn vor einigen Jahren restaurierte, «war sie sehr glücklich». 

Bodenstein spielte am Maxim-Gorki-Theater und fürs Fernsehen, nach der Wende unter anderem an der Seite von Mario Adorf und Gudrun Landgrebe, war dann Regieassistentin am Berliner Friedrichstadtpalast und schrieb zum Ende ihrer Karriere noch eine Revue. Ihre letzte Filmrolle datiert von 2016 in der Neuverfilmung des Märchens, mit dem viele Fans sie verbinden – aber als Kräuterweib.

Related Posts

Jetzt lieferbar: „Der Neue Feudalismus“

Wie wehren wir uns gegen unsere Enteignung und Entmündigung?  Ein Buch von Hermann Ploppa  Schockiert und ratlos reagieren wir jeden Tag auf immer neue Zumutungen der Eliten. Mit jedem Tag…

Politik-Fasten

In seiner Dezemberkolumne hat es Hans der Kleingärtner nicht so mit Zeitung und TV. Er liest Buch, geht feiern und findet Antworten bei Orwell. Ein Beitrag von Hans dem Kleingärtner…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You Missed

Jetzt lieferbar: „Der Neue Feudalismus“

  • Dezember 11, 2025
  • 4 views
Jetzt lieferbar: „Der Neue Feudalismus“

Wer in „UNSERERDEMOKRATIE“ ideologisch nicht spurt, bekommt´s mit seiner Bank zu tun!

  • Dezember 11, 2025
  • 8 views
Wer in „UNSERERDEMOKRATIE“ ideologisch nicht spurt, bekommt´s mit seiner Bank zu tun!

Atomare Hochrüstung in drei Akten: Reagan, Biden, Trump und die wachsende Gefahr des Erstschlags

  • Dezember 11, 2025
  • 11 views
Atomare Hochrüstung in drei Akten: Reagan, Biden, Trump und die wachsende Gefahr des Erstschlags

Politik-Fasten

  • Dezember 10, 2025
  • 100 views
Politik-Fasten

Weg mit dir, Andersdenkender!

  • Dezember 10, 2025
  • 8 views

Europas Wahl und Europas Wahn: Flüchtlinge und Extraprofite (Teil 1)

  • Dezember 10, 2025
  • 10 views