Ein Gericht in Jekaterinburg am Ural hat eine junge Frau mit US- und russischer Staatsbürgerschaft zu zwölf Jahren Haft im Straflager verurteilt. Sie wurde beschuldigt, Staatsverrat begangen zu haben.
Laut der Anklage soll a die in Los Angeles wohnhafte Frau Geld für eine ukrainische Organisation gesammelt und damit gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet zu haben. Sie soll Spenden für eine Organisation eingeworben haben, die anschließend Material für die ukrainischen Streitkräfte angeschafft habe.
Wie der Anwalt der Frau der russischen Nachrichtenagentur Interfax mitteilte, wolle er das Urteil anfechten. Er widersprach auch der Darstellung des Gerichts, dass seine Mandantin die Schuld vollumfänglich eingeräumt habe. Laut seiner Auslegung gab sie lediglich zu, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein.
Der russische Sicherheitsdienst FSB hatte im Februar die Festnahme der damals 33-Jährigen gemeldet. Laut der FSB-Mitteilung wurden für das Geld medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition eingekauft. In den USA habe die Frau mehrfach an «öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes» teilgenommen.
Erst am Mittwoch hatten die russischen Sicherheitsbehörden in Moskau einen US-Staatsbürger wegen Gewaltanwendung gegen eine Polizistin festgenommen. Er wurde zunächst zu 15 Tagen Arrest verurteilt. Ein weiteres Verfahren steht aber noch aus. Neben Rowdytum muss sich der Amerikaner in einem Strafverfahren auch wegen Gewaltanwendung gegen eine Vertreterin der Staatsgewalt verantworten.
(red/dpa)