Umfrage: E-Bike im Kommen – Herkömmliches Fahrrad immer weniger beliebt

Das traditionelle Fahrrad hat seit dem Ende der Corona-Pandemie viel von seiner Popularität verloren. Wie eine Yougov-Umfrage im Auftrag der HUK Coburg ergab, steht zugleich das E-Bike mit stabilen Beliebtheitswerten. Dank E-Bike ist die Fortbewegung per Muskelkraft auf zwei Rädern auch für insgesamt 26 Prozent der deutschen Bevölkerung das Verkehrsmittel Nummer zwei hinter dem Auto. 

shutterstock/Michael Nosek

Die HUK ließ im Januar und Februar im Rahmen ihrer alljährlichen Mobilitätsstudie bundesweit 4.101 Menschen ab 16 von Yougov befragen, die Ergebnisse sind demnach repräsentativ für die Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Hauptfrage an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lautete, welches Verkehrsmittel die persönlichen Auswahlkriterien für ein Verkehrsmittel in den nächsten Jahren am besten erfüllen werde. 

Auffällig war dabei in erster Linie die abnehmende Beliebtheit des traditionellen Fahrrads ohne elektrischen Hilfsmotor: Auf dem Höhepunkt der Pandemie 2021 war es für 26 Prozent das Mittel der Wahl, in der Neuauflage 2024 nur noch für 16 Prozent.

Je jünger die Befragten, desto ausgeprägter das Phänomen: Von den 16- bis 24-Jährigen betrachten demnach nur 11 Prozent das nicht-elektrische Fahrrad als bestes Fortbewegungsmittel – 2021 waren es noch 28 Prozent in dieser jugendlichen Altersgruppe gewesen. 

Keinen vergleichbar ausgeprägten Knick gibt es bei der Beliebtheit des E-Bikes: 2021 war das Elektrorad für elf Prozent der damaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das beliebteste Verkehrsmittel, 2024 für zehn Prozent.

 «In der Corona-Zeit haben eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten von Bussen und Bahnen die Beliebtheit des Fahrrads sehr stark befördert», sagte HUK-Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer. «Durch das E-Bike scheinen sich jedoch nachhaltig neue Zielgruppen geöffnet zu haben.»

Die Ergebnisse der Umfrage spiegeln sich in den Absatz- und Produktionszahlen der Fahrradindustrie wider: Nach der im März veröffentlichten Schätzung des Zweirad-Industrieverbands ZIV ist die Zahl der Fahrräder und E-Bikes in Deutschland von 2018 bis 2023 zwar um über zehn Prozent auf 84 Millionen gestiegen. Der Absatz herkömmlicher Fahrräder ging dabei 2023 nach ZIV-Daten im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Million auf noch 1,9 Millionen Stück zurück. Die E-Bike-Verkaufszahlen waren mit 2,1 Millionen Stück stabil, somit hatten Elektroräder auch erstmals das traditionelle Rad überflügelt. 

(red/dpa)

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