Die Gesellschaften Lloyd’s of London und Arch Insurance, die für die Versicherung der Pipeline Nord Stream zuständig sind, haben das Oberste Gericht in London eingeschaltet, um die Zahllungsforderung der Gesellschaft Nord Stream AG abzuwehren. Wie die russische Zeitung „Kommersant“ schreibt, begründen die Versicherungsgesellschaften ihre Position damit, dass die Policen keine Deckung für Kriegsfolgen vorsahen.
Eine Deckung gebe es nicht bei direkten oder indirekten Schäden in Folge von Krieg, militärischen Manövern oder Sprengstoff-Explosionen, hieß es.
Die Unterwasser-Pipelines von Nord Stream 1 und 2 waren im September 2022 durch Explosionen stark beschädigt worden. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt. Nord Stream will vor Gericht mehr als 400 Millionen Euro von seinen Versicherungen erstreiten. Dabei werden die Wiederherstellungsarbeiten auf 1,2 bis 1,35 Milliarden Euro geschätzt.
Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, kommentierte via Telegram die juristischen Schritte der Versicherungsfirmen wie folgt:
„Das Versicherungssystem, ein weiteres Heiligtum der Marktwirtschaft, liegt nun auch unter den Ruinen der ‚liberalen Werte‘. Wer wird dann noch den westlichen Versicherungsgesellschaften vertrauen?“
Bei ihren bisherigen Ermittlungen hatten Deutschland, Dänemark und Schweden einen gezielten Sabotageakt nicht ausgeschlossen. Russlands Generalstaatsanwaltschaft bewertete den Vorfall als einen Akt des internationalen Terrorismus.