Viktor Orbán: „Wir müssen Brüssel einnehmen!“

Der ungarische Ministerpräsident fordert sein Land auf, sich gegen Brüssel aufzulehnen. In seinem Post in den Online-Plattformen fordert er seine Landsleute mit Blick auf die Europawahlen am 9. Juni auf: „Es ist Zeit zu rebellieren!“

Tilo Gräser / Plakataktion in Ungarn Dezember 2023: „Wir tanzen nicht nach ihrer Pfeife“

In seiner Rede am 15. März am Nationalmuseum in Budapest zum Jahrestag des Beginns der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges von 1848 bis 1849 sagte Viktor Orbán, dass Europa heute „immer lauter wird“, wie das ungarische Nachrichtenportal Index berichtet.Die Menschen würden um ihre Freiheit fürchten, wie zu Petőfis Zeiten.

Sándor Petőfi war ein ungarischer Dichter, Volksheld und Freiheitskämpfer der ungarischen Revolution 1848. Er hat das Gedicht „Lied der Nation“ (Nemzeti Dal) verfasst, in dem der Poet die „Magyaren“ zur Auflehnung gegen die Unterdrückung der Habsburger aufruft.

Der Ministerpräsident betonte, dass „Brüssel nicht das erste Reich ist, das seine Augen auf Ungarn gerichtet hat. Wir sind ein stolzes und selbstbewusstes Volk, und uns in die Knie zu zwingen, uns gefügig zu machen“, sei ein doppelter Erfolg. Das sei der Weg, um „andere aufstrebende Rebellen“ zu entmutigen.

In den letzten 500 Jahren haben laut Orbán alle Imperien früher oder später erkannt, dass Unterdrückung, Erpressung, Gewalt gegen das ungarische Volk nichts nützen würden. Die „Mondsichel war erschöpft, die Krallen des doppelköpfigen Adlers waren abgenutzt und der rote Stern wurde ausgelöscht“. Damit verwies er auf die 150 Jahre lang dauerne türkische Besetzung Ungarns, auf die Habsburgermonarchie und die sowjetische Hegemonie in Mitteleuropa.

Er erinnert an die jüngeren Ereignisse in der Geschichte, in der Ungarn eine Schlüsselrolle spielte: „Wir haben ’56 ein Loch den Weltkommunismus gerissen, wir haben ’89 den ersten Ziegel aus der Mauer geschlagen. In Istanbul, Wien und Moskau hat man begriffen, dass alle gut daran täten, uns in Ruhe zu lassen.“

Der Ministerpräsident betonte: „Wenn wir Ungarns Freiheit und Souveränität bewahren wollen, haben wir keine andere Wahl, als Brüssel zu besetzen.“ Er erinnerte daran, dass die ungarischen Revolutionäre 1848 in Schwechat (südöstlich von Wien) Halt gemacht hätten und fügte hinzu: „Das werden wir jetzt nicht tun, wir werden nach Brüssel marschieren und den Wandel in der Europäischen Union selbst vollziehen.“

Er betonte, dass Ungarn ein 1100 Jahre alter Staat sei, „wir sind erfahren und wir wissen, durch welches Tor wir marschieren müssen und wie wir die Europäische Union umgestalten können. Es ist an der Zeit, dass der Rat der Regierenden in Brüssel anfängt zu zittern.“ Orbán sagte: „Wir akzeptieren nicht, dass Brüssel die Europäer im Stich gelassen und sich sogar gegen sie gewendet hat.

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