Mit dem Schlag eines 200 Jahre alten Elfenbeinhammers ist am Dienstagabend die 76. Frankfurter Buchmesse eröffnet worden. An der weltgrößten Bücherschau nehmen rund 4.000 Aussteller teil.
«Bücher brauchen Freiheit und Demokratie – wie die Demokratie Bücher braucht», sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in ihrer Eröffnungsansprache. «Das Buch als Symbol für das freie, vielfältige und offene Denken sieht sich heute wieder bedroht.»
Das Gastland ist in diesem Jahr Italien. Im Vorfeld war es dort zum Streit über die Autorinnen und Autoren gekommen, die das Land in Frankfurt vertreten sollten. Italiens Kulturminister Alessandro Giuli sagte bei der Eröffnungsfeier, er verteidige «die unantastbare Freiheit der Meinungsäußerung in jeder Form» – auch wenn das zu Dissens führe, «auch wenn es der Regierung, der ich angehöre, schaden könnte».
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) lobte den regierungskritischen Schriftsteller Roberto Saviano und den Mafia-Ermittler Giovanni Falcone als Vorbilder. Savianos jüngstes Buch handelt von Falcone. Die größte Gefahr für die Demokratie sei «diese verdammte Gleichgültigkeit», so Rhein. Weder Falcone noch Saviano seien solche Gleichgültigen.
(red/dpa)