AfD-Chefin Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin ihrer Partei werden. Eine entsprechende Absprache von Weidel mit ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla wurde am Freitag von der Partei bestätigt.
In einer Mitteilung der Partei hieß es, dass Chrupalla dem Bundesvorstand der AfD Anfang Dezember Weidel als Kanzlerkandidatin vorschlagen werde. Vor der offiziellen Nominierung müssten noch die Parteigremien zustimmen.
Der bayerische Landesvorsitzende Stephan Protschka sagte der dpa: «Das ist eine gute Entscheidung.“ „Mit unserer Kanzlerkandidatin Alice Weidel werden wir Friedrich Merz und der CDU/CSU auf die Pelle rücken.» Nach Angaben aus Parteikreisen wurden mehrere Landessprecher der AfD am Freitag telefonisch von Chrupalla informiert.
Es ist das erste Mal, dass die AfD eine Kanzlerkandidatin nominiert. Vor der Bundestagswahl 2021 hatten die AfD-Mitglieder Weidel und Chrupalla zum «Spitzenduo» gewählt, ohne einen von beiden als Kanzlerkandidaten oder Kanzlerkandidatin zu benennen. Die Partei erreichte einen Stimmenanteil von 10,4 Prozent. Derzeit kommt sie in Umfragen auf 17 bis 18 Prozent.
Dass es erstmals eine Kanzlerkandidatur geben würde, hatte Chrupalla schon im Sommer betont. Damals ließ er im Sommer in einem ARD-Interview auch bereits erkennen, dass er Weidel den Vortritt lassen würde. «Alice Weidel wäre eine sehr gute Kanzlerkandidatin, was ich auch unterstützen würde», sagte Chrupalla. «Am Ende entscheidet das ein Parteitag oder die Basis in unserer Partei.»