Der Libertäre Javier Milei hat sich bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Argentinien mit fast 55,7 Prozent der gültigen Stimmen gegen seinen Kontrahenten, den bisherigen Wirtschaftsminister der Mitte-Links-Regierung Sergio Massa durchgesetzt.
Im Mittelpunkt des Wahlkampfes stand die Wirtschaftskrise im Lande mit einer Inflation von über 140 Prozent und wachsender Armut.
Zu den Wahlversprechen des Wahlsiegers gehören unter anderem Schließung der Zentralbank des Landes, Abbau des Staatsapparats und Umstellung der Wirtschaft auf den US-Dollar.
Der 53-Jährige bezeichnet sich selbst als „Anarchokapitalisten“. Er ist gegen Abtreibung und leugnet die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel.
Wie die „F.A.Z“ schreibt, war Milei als leichter Favorit in die Stichwahl gegangen. Massa sei es in der Schlussphase des Wahlkampfes nicht gelungen, Wähler aus der Mitte zu mobilisieren.
Ein entschiedener Faktor sei die Unterstützung für Milei durch die im ersten Wahlgang ausgeschiedene Kandidatin des konservativen Oppositionsbündnisses, Patricia Bullrich, sowie den früheren Präsidenten Mauricio Macri. „Die beiden hatten sich kurz nach dem ersten Wahlgang und ohne Absprache mit ihrer Partei hinter Milei gestellt, was sie mit der Notwendigkeit des Wandels begründeten, den nur Milei gewährleisten könne“, schreibt die Zeitung.