Für einen „vorübergehenden Waffenstillstand“ in Gaza hat sich US-Präsident Joe Biden ausgesprochen. Dies wäre nach seiner Ansicht für die Lösung des Geiselproblems förderlich. Biden erwarte, „dass die Israelis in der Zwischenzeit keine massive Bodenoffensive durchführen werden“, wird der US-Präsident von internationalen Nachrichtenagenturen zitiert.
Wie Biden mitteilte, telefoniere er jetzt täglich jeweils fast eine Stunde lang mit Israels Premier Benjamin Netanyahu und setze sich dabei energisch für einen mit der Hamas zur Befreiung der Geiseln.
Die „Financial Times“ stellt in diesem Zusammenhang fest, dass die Entwicklung um Rafah zu einem Kipppunkt in den Beziehungen zwischen den USA und Israel werden könnte. Die Toleranz der USA gegenüber Netanyahus Vorgehen und der sich zuspitzenden humanitären Krise in Gaza „schwindet zusehends“, schrieb die Zeitung.
Laut der israelischen Zeitung „Haaretz“ werde derzeit an einer Feuerpause für den am 10. März beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan gearbeitet.
Am Rande des Münchner Sicherheitskonferenz traf sich Israels Präsident Izchak Herzog mit Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zusammen, berichtete die Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf informierte Kreise berichtete.
Mittlerweile bereitet Israels Militär eine Offensive in der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah vor. In diesem Rahmen werde an Plänen gearbeitet, die die eine Evakuierung von Hunderttausenden Zivilisten vorsehen, die nach dem Beginn des Gaza-Konflikts nach Rafah geflüchtet waren.
Trotz des wachsenden Drucks hält Netanyahu an seinen Plänen für eine Offensive Rafah fest. „Natürlich erst, nachdem wir es den Zivilisten in den Kampfgebieten ermöglichen werden, sich in sichere Gebiete zu begeben“, erklärte er am Samstag vor Journalisten in Jerusalem.
Die Offensive werde nach seinen Worten auch im Falle einer Vereinbarung mit der Hamas über eine Freilassung der israelischen Geiseln stattfinden.