In seiner Abschiedsrede vor der UN-Vollversammlung hat der scheidende US-Präsident Joe Biden angesichts der zahlreichen Krisen in der Welt internationale Zusammenarbeit angemahnt. «Wegen allem, was ich schon erlebt habe, und allem, was wir über die Jahrzehnte getan haben, habe ich Hoffnung», sagte er.
Die Staats- und Regierungschefs im Saal rief er auf, das Wohl der Menschen über den Machterhalt zu stellen. «Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns nie vergessen, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind, als an der Macht zu bleiben. Es ist Ihr Volk», sagte er.
Biden warnte vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz. «Ein umfassender Krieg ist in niemandes Interesse», sagte er. Eine diplomatische Lösung sei weiterhin der einzige Weg zu dauerhafter Sicherheit im Nahen Osten.
Der Präsident verurteilte erneut den Angriff der Hamas am 7. Oktober mit mehr als 1.200 Toten und verwies auf die humanitäre Krise in Gaza sowie die Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland. Er drängte auf eine Waffenruhe und erneuerte seine Unterstützung für eine Zweistaatenlösung, «wo Israel in Sicherheit lebt» und «Palästinenser in Würde und Selbstbestimmung in einem eigenen Staat».
In seiner Rede rief Biden auch zur weiteren Unterstützung der Ukraine auf. «Wir dürfen nicht müde werden. Wir können nicht wegschauen, und wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine nicht aufgeben», sagte Biden. Die gute Nachricht sei, dass Putin sein Ziel, die Ukraine zu zerstören, nicht erreicht habe. «Die Nato ist größer und stärker als je zuvor.»
Nun aber habe die Welt eine weitere Entscheidung zu treffen. «Werden wir unsere Unterstützung aufrechterhalten, um der Ukraine zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen und ihre Freiheit zu bewahren, oder lassen wir zu, dass die Aggression erneut aufflammt und eine Nation zerstört wird?», fragte Biden.
(red/dpa)