Als einen „wichtigen Tag für die Bundeswehr“ hat Verteidigungsminister Boris Pistorius den Beginn der Stationierung einer Bundeswehr-Brigade“ in Litauen bezeichnet. „Das erste Mal, dass wir dauerhaft eine solche Einheit außerhalb Deutschlands stationieren, beginnen zu stationieren“, sagte er bei der Verabschiedung des Vorkommandos der Brigade. „Ich kann Ihnen versichern, wir werden alles tun, die Brigade von Anfang an so auszustatten, wie sie ausgestattet sein muss.“
„Es wird Geld kosten, es wird Zeit brauchen, bis wir dieses Material beschafft haben“, erklärte der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, am Montag vor Abflug nach Litauen im ARD-„Morgenmagazin“.
Das notwendige Material und Personal müsse man aus den Strukturen der Bundeswehr „ausschwitzen“, um es nach Litauen zu schicken, sagte Mais. Er gehe von drei bis fünf Jahren, die es dauern würde, bis der Prozess geschafft sei.
„Die Brigade wird eine sehr hohe Priorität haben“, fügte er hinzu. „Sie wird mit dem Besten ausgestattet werden, was wir haben. Und die Aufstellung dieser Brigade erhöht das materielle und personelle Soll des Heeres.“
Die Brigade soll laut Fahrplan bis 2027 einsatzfähig sein, heißt es in einem dpa-Bericht. Vorgesehen sei eine dauerhafte Präsenz von etwa 4800 Soldaten sowie rund 200 zivilen Bundeswehrangehörigen, die ihre Familien mitbringen können.
Das Vorkommando solle zum vierten Quartal 2024 von gegenwärtig 20 Soldaten auf einen Aufstellungsstab von rund 150 Männern und Frauen anwachsen. Die Brigade des Heeres werde in Litauen mit dem Namen Panzerbrigade 45 neu aufgestellt. Nach offizieller Indienststellung der Brigade 2025 sollen die weiteren Kräfte in dem Jahr mit der Verlegung beginnen.
Die litauische Seite soll Militärgelände und Kasernen wie auch Wohnungen und Häuser bereitstellen. Die Soldaten und ihre Familien werden in Vilnius und Kaunas leben, wo jeweils eine Schule und ein Kindergarten aufgebaut werden sollen.
Die litauische Regierung hatte auf die Stationierung gedrängt, stellt dpa fest. „Deutschlands Truppenstationierung ist für die Litauer eine gewünschte Rückversicherung der Nato-Beistandsverpflichtung. In Umfragen unterstützt die große Mehrheit der Bevölkerung die dauerhafte Präsenz deutscher Soldaten.“