Inmitten zunehmender Spannungen mit den Philippinen hat China ein Militärmanöver im umstrittenen Südchinesischen Meer absolviert. Die chinesische Armee erklärte am Samstag, die Übungen seiner See- und Luftstreitkräfte rund um das Riff Scarborough Shoal umfassten „Aufklärung, Frühwarnung und Luft-See-Patrouillen“, berichtet „Der Spiegel“.
Weiter hieß es, „bestimmte Länder außerhalb der Region“ schürten „Unruhe“ im Südchinesischen Meer und sorgten damit für „Instabilität in der Region“.
„Zuvor hatten Australien und die Philippinen erklärt, dass ihre Streitkräfte gemeinsam mit Japan, Neuseeland und den Vereinigten Staaten ein Manöver in dem Seegebiet durchführen würden, das sich 200 Seemeilen rund um die Philippinen erstreckt“, heißt es beim „Spiegel“. „Auch das Scarborough-Riff liegt innerhalb dieser ausschließlichen Wirtschaftszone der Philippinen.“
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.
Wie es im Beitrag weiter heißt, hatte der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt. Peking erkenne das Urteil jedoch nicht an. Das Gericht hatte auch nicht die Souveränität über das Scarborough-Riff bestimmt, das es als traditionelles Fischfanggebiet mehrerer Länder bezeichnete.
Das fischreiche Riff liegt etwa 240 Kilometer westlich der philippinischen Hauptinsel Luzon und fast 900 Kilometer von der chinesischen Insel Hainan entfernt. Peking setzt unter anderem Boote seiner Küstenwache ein, um in dem Gebiet zu patrouillieren. Dabei war es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Schiffen aus China und von den Philippinen gekommen.