Dänemark will Wehrpflicht für Frauen

  • POLITIK
  • März 14, 2024
  • 0 Kommentare

Dänemark will den Militärdienst auf Frauen ausweiten und arbeitet an einem entsprechenden Gesetzesentwurf. Die Nato fordert das Land auf, die Verteidigung zu stärken, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwoch mitteilte.

shutterstock/Artur Didyk

„Die Regierung schlägt heute vor, die Wehrpflicht auszuweiten, die Verantwortung größer und die Aufgaben zahlreicher zu machen“, erklärte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen vor Reportern in Kopenhagen. „Wir schlagen eine vollständige Gleichbehandlung der Geschlechter vor“, fügte sie hinzu. Das Gesetz soll spätestens 2025 verabschiedet werden und ab 2026 in Kraft treten.

„Die Wehrpflicht muss auf dem aktuellen Stand sein, einerseits in Bezug auf die Grundwerte, die unsere Gesellschaft ausmachen, andererseits aber auch in Bezug auf das Bedrohungsszenario, mit dem wir konfrontiert sind“, sagte der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen in Kopenhagen. Außerdem soll laut Poulsen die Dienstzeit von etwa vier Monaten auf bis zu elf Monate verlängert werden.

Derzeit können Frauen in Dänemark den Streitkräften freiwillig beitreten, unterliegen aber nicht der Wehrpflicht. Dänische Männer sind verpflichtet, nach ihrem 18. Geburtstag an einem „Verteidigungstag“ teilzunehmen, um festzustellen, ob sie für den Militärdienst geeignet sind.

Durch Verlosung wird entschieden, ob potenzielle Wehrpflichtige einen Dienstort zugewiesen bekommen, da der Bedarf der dänischen Verteidigungskräfte oder der dänischen Katastrophenschutzbehörde geringer ist als die Anzahl der tauglichen potenziellen Wehrpflichtigen.

Die Regierung in Kopenhagen will mehr Aufwand für Militär und Rüstung betreiben, die die dänische Ministerpräsidentin auf der gleichen Pressekonferenz bekannt gab. Danach ist geplant, in den nächsten fünf Jahren 40 Milliarden Dänische Kronen (fünf Milliarden Euro) zusätzlich in die dänische Verteidigung zu investieren. Die Forderungen der Nato an die dänische Verteidigung würden derzeit nicht erfüllt, heißt es.

Derzeit gibt es in keinem EU-Mitgliedstaat eine Wehrpflicht für Männer und Frauen. In mehreren EU-Mitgliedstaaten, darunter Griechenland, Österreich, Finnland, Litauen und Estland, gilt die Wehrpflicht für Männer.

  • Related Posts

    Chinas Wirtschaft – Verwirrung und Propaganda

    Westliche Experten sehen Chinas Wirtschaft in der Krise. Ihr Urteil ist abhängig von ihrer Kompetenz in Wirtschaftsfragen, aber auch von ihrer Einstellung zu China. Wie vertrauenswürdig ist ihr Urteilsvermögen angesichts…

    Im besten Deutschland aller Zeiten – über 1.200 Pflegeeinrichtungen insolvent oder geschlossen

    Der Pflegebedarf in Deutschland wächst. Dennoch geraten viele Anbieter in finanzielle Not. Warum ist das so und was könnte helfen? Überlegungen zur Verstaatlichung des Gesundheitssystems und einer Finanzierung über Staatsbetriebe…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Chinas Wirtschaft – Verwirrung und Propaganda

    • April 8, 2025
    • 5 views
    Chinas Wirtschaft – Verwirrung und Propaganda

    Im besten Deutschland aller Zeiten – über 1.200 Pflegeeinrichtungen insolvent oder geschlossen

    • April 8, 2025
    • 4 views
    Im besten Deutschland aller Zeiten – über 1.200 Pflegeeinrichtungen insolvent oder geschlossen

    Handelsstreit eskaliert – Trump droht China mit neuen Zöllen

    • April 8, 2025
    • 4 views
    Handelsstreit eskaliert – Trump droht China mit neuen Zöllen

    Präsident Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

    • April 8, 2025
    • 4 views
    Präsident Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

    Krieg: Raus aus der Angst, rein in die Angst 

    • April 7, 2025
    • 33 views
    Krieg: Raus aus der Angst, rein in die Angst 

    Im besten Deutschland aller Zeiten – Öffentliches Defizit erneut bei mehr als 100 Milliarden Euro

    • April 7, 2025
    • 6 views
    Im besten Deutschland aller Zeiten – Öffentliches Defizit erneut bei mehr als 100 Milliarden Euro