In einem „Bild“-Interview hat sich CDU-Chef Friedrich Merz zum Ukraine-Konflikt geäußert.
“Wenn wir heute nach 2,5 Jahren die Bilanz anschauen, dann ist diese Bilanz ziemlich furchtbar und sehr ernüchternd“, stellte er fest. „Wir haben zu spät gehandelt und wir haben zu wenig getan.“
„Die Ukraine kann niemals Russland besiegen, das war auch nie der Anspruch“, führte er weiter aus. „Aber ‚gewinnen‘ heißt für mich, und das haben wir auch so formuliert – sie muss wieder die Hoheit über ihr eigenes Territorium zurückgewinnen. Und Russland muss aufhören, dieses Land anzugreifen. Da bin ich bei vielen Historikern, die das so formulieren, wie ich es auch formuliere: Wir müssen alles tun, damit Russland die Fortsetzung des Krieges mit militärischer Gewalt als aussichtslos ansieht. Und davon sind wir ziemlich weit entfernt.“
Kritisch äußerte sich Merz zur Politik von Kanzler Olaf Scholz in dieser Frage. „Ich hätte von Anfang an anders agiert“, sagte er. „Allerdings nie allein, immer mit Europäern. Ich hätte mich viel stärker auf europäische Mitstreiter konzentriert als immer nur nach Washington zu gucken. Die Europäer müssen wissen, dies ein Problem vor ihrer Haustür ist und ihre Freiheit bedroht ist.“