Enorme Ausgaben für nutzlose Masken – Rechnungshof kritisiert Bundesgesundheitsministerium

  • POLITIK
  • März 29, 2024
  • 0 Kommentare

Teure Fehler: Bereits im Juni 2021 hat der Bundesrechnungshof (BRH) die chaotischen Zustände bei der Maskenbeschaffung mit dem Ziel der Pandemiebeschaffung scharf kritisiert. In einem aktuellen Bericht kommt das Behörde nun zum Fazit: Das Gesundheitsministerium habe „Ausnahmetatbestände überdehnt“.

Tilo Gräser

Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik an der Maskenbeschaffung in der Corona-Pandemie unter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und wirft dessen Haus mangelnde Aufarbeitung vor. Darüber berichtet das Magazin DER SPIEGEL. „Die massive Überbeschaffung von Schutzmasken zu Beginn der Coronapandemie durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) führte zu anhaltend hohen Lagerbeständen und erheblichen Folgekosten“, zitiert das Magazin aus einem Bericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsausschuss des Bundestags. „Der Nutzen zur Pandemiebekämpfung war gemessen daran gering“, heißt es weiter.

Der Rechnungshof stellt laut dem Bericht fest, dass das Ministerium in künftigen Krisen nicht mehr zuständig sein sollte: „Eine zentrale Beschaffung und Vorhaltung von Schutzausrüstung durch den Bund hat sich als ineffizient und unwirtschaftlich erwiesen“, heißt es. „Die Bundesebene ist nicht nur fachlich und logistisch am weitesten von den infrage kommenden Bedarfsträgern entfernt, sondern auch nach derzeitiger Kompetenzverteilung für eine Versorgung vor Ort nicht zuständig.“ Das Gesundheitsministerium habe die „Ausnahmetatbestände überdehnt“, wird aus dem BRH-Abschlussbericht zitiert.

Den Angaben nach wurden von 5,7 Milliarden beschafften Schutzmasken nur 2 Milliarden verteilt, 1,7 Milliarden davon in Deutschland. Nicht festzustellen sei, wie viele Masken tatsächlich genutzt wurden. Sicher sei hingegen: 1,2 Milliarden Schutzmasken wurden inzwischen vernichtet, weitere 1,7 Milliarden dürften noch verbrannt werden. Hinzu kommen knapp 800 Millionen an noch verwendbaren Schutzmasken, für die es kein „Nutzungs- und Verteilungskonzept“ gibt – und die folglich irgendwann ebenfalls entsorgt werden dürften.

Der überwiegende Teil der Maskenbeschaffung sei „im Ergebnis ohne Nutzen für die Pandemiebekämpfung und damit ohne gesundheitspolitischen Wert“ gewesen, so laut SPIEGEL das vernichtende Fazit des BRH-Berichts. Dem stünden „bis heute laufende, massive Folgekosten für die Verwaltung der Überbeschaffung gegenüber, insbesondere auch für die dauerhafte Einlagerung unbrauchbarer Ware.“

  • Related Posts

    Endlich ausgetanzt

    2021 wurde sie als Deutschlands jüngste Bundestagsabgeordnete gefeiert. 2025 verpasste sie den abermaligen Einzug ins Parlament. Emilia Fester hat das Mandat zu einer Lachnummer gemacht – in ihrer Person verdichteten…

    Der wahrscheinlich künftige Kriegskanzler Merz wirbt für Zuversicht mit neuer Regierung

    Noch ist Friedrich Merz nicht Kanzler und sorgt schon für Unverständnis, weil er beabsichtigt Taurus Flugkörper in die Ukraine zu liefern und damit weiter Öl ins Feuer des Krieges zu…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Endlich ausgetanzt

    • April 20, 2025
    • 4 views
    Endlich ausgetanzt

    Der wahrscheinlich künftige Kriegskanzler Merz wirbt für Zuversicht mit neuer Regierung

    • April 20, 2025
    • 4 views
    Der wahrscheinlich künftige Kriegskanzler Merz wirbt für Zuversicht mit neuer Regierung

    Moskau und Kiew tauschen Kriegsgefangene aus

    • April 20, 2025
    • 4 views
    Moskau und Kiew tauschen Kriegsgefangene aus

    Der russische Präsident Putin verkündet Feuerpause zu Ostern

    • April 20, 2025
    • 4 views
    Der russische Präsident Putin verkündet Feuerpause zu Ostern

    Der Meinungsknast 

    • April 19, 2025
    • 98 views
    Der Meinungsknast 

    Westliches «Demokratieverständnis» in der AfD-Debatte: Klingbeil sieht CDU-internes Foul gegen Merz

    • April 19, 2025
    • 7 views
    Westliches «Demokratieverständnis» in der AfD-Debatte: Klingbeil sieht CDU-internes Foul gegen Merz