„Es braucht neue Gesichter“: Co-Vorsitzenden der Grünen treten zurück

  • POLITIK
  • September 25, 2024
  • 0 Kommentare

Als Konsequenz aus den jüngsten Misserfolgen der Partei bei Wahlen und schlechten Umfragewerten haben die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes im November angekündigt.

shutterstock/FootToo

Auf dem Bundesparteitag Mitte November solle ein neuer Vorstand gewählt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nannte den angekündigten Rücktritt einen «großen Dienst an der Partei». 

«Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen», sagte Lang. «Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen.»

Habeck dankte dem scheidenden Führungsduo. «Dieser Schritt zeugt von großer Stärke und Weitsicht», sagte er. Lang und Nouripour machten den Weg frei für einen «kraftvollen Neuanfang».

«Wir tragen hier alle Verantwortung, auch ich. Und auch ich will mich ihr stellen», sagte Habeck. «Ich möchte auf dem Parteitag eine offene Debatte zu einer möglichen Kandidatur und ein ehrliches Votum in geheimer Wahl.» Der Bundesparteitag im November werde jetzt der Ort werden, «wo sich die Grünen neu sortieren und neu aufstellen werden, um dann mit neuer Kraft die Aufholjagd zur Bundestagswahl zu beginnen».

Mögliche Kandidaten für Parteivorsitz

Wer für den Parteivorsitz kandidieren wird, ist noch offen, auch wenn hinter den Kulissen schon die Namen genannt werden. Einer davon ist Franziska Brantner. Sie ist parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, eine enge Vertraute Habecks, die dem Realo-Flügel angehört. Für die 45-Jährige spricht nach Ansicht von Parteimitgliedern, dass sie klar kommunizieren kann und aktiv verschiedene Social-Media-Plattformen bespielt. Schon vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass Brantner Habecks Wahlkampfmanagerin werden soll.

Auch der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak (34) gilt als aussichtsreicher Bewerber. In seiner damaligen Rolle als Landesvorsitzender hat er die nordrhein-westfälischen Grünen 2022 zu ihrem bislang besten Ergebnis (18,2 Prozent) in NRW und in die Landesregierung geführt.

(red/dpa)

  • Related Posts

    Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

    Das Bundesverwaltungsgericht öffnet einen Weg, gegen die Rundfunkbeitragspflicht zu klagen. Dazu werden Gutachten über das Gesamtprogramm benötigt.  Ein Beitrag von Beate Strehlitz und Dieter Korbely Das Urteil und seine Bedeutung…

    Was kann man von einer KI (nicht!) erwarten?

    Die gestellte Frage der Überschrift betrifft KI-Systeme, die öffentlich zugänglich sind wie Grok, Gemini oder ChatGPT. Derartige KIs kann man nutzen, um zu recherchieren. Man muss allerdings wissen, worauf man…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

    • Oktober 30, 2025
    • 15 views
    Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

    Was kann man von einer KI (nicht!) erwarten?

    • Oktober 29, 2025
    • 8 views
    Was kann man von einer KI (nicht!) erwarten?

    China mit anderen Augen, Teil 3 – China im Fokus westlicher Geopolitik

    • Oktober 28, 2025
    • 8 views
    China mit anderen Augen, Teil 3 – China im Fokus westlicher Geopolitik

    Vernichtungswillen der staatstragenden Massenmedien

    • Oktober 27, 2025
    • 132 views

    Chinas neue Wirtschaftspolitik

    • Oktober 26, 2025
    • 15 views
    Chinas neue Wirtschaftspolitik

    Auf der Tretmine

    • Oktober 25, 2025
    • 21 views
    Auf der Tretmine