Die EU-Staaten haben eine politische Grundsatzeinigung auf den Start eines Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer erzielt.
Wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend nach einem Außenministertreffen in Brüssel mitteilte, soll der Einsatz voraussichtlich im kommenden Monat beginnen und die Angriffe der Huthi-Miliz aus dem Jemen beenden.
Der Plan für den EU-Einsatz sieht vor, dass europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von Frachtschiffen in die Region entsandt werden. Eine Beteiligung an den US-Angriffen gegen Huthi-Stellungen im Jemen ist allerdings nicht geplant.
Deutschland will sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit der unter anderem mit Flugabwehrraketen ausgerüsteten Fregatte „Hessen“ an der Militäroperation beteiligen. Dazu soll aber der Bundestag nach Abschluss der EU-Planungen ein entsprechendes Mandat erteilen.
Das Kriegsschiff „Hessen“ wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann es nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen.
Der Beschuss des Roten Meeres durch die Huthi-Miliz hindert viele Reedereien daran, diesen kürzesten Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal zu nutzen. Dies wirkt sich zunehmend negativ auf die Weltwirtschaft aus. Aus diesem Grund haben die USA und Großbritannien Stellungen der Huhti im Jemen bereits mehrmals angegriffen.