Das israelische Militär hat seine Luftangriffe in Gaza fortgesetzt. Wie Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Augenzeugen berichten, wurde dabei auch die Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens bombardiert, wo sich mehr als eine Million palästinensische Flüchtlinge aufhalten.
Unter anderem seien ein Wohnhaus und ein Kindergarten getroffen worden, in dem Geflüchtete untergebracht wurden, meldet AP. Die Gesundheitsbehörde der Hamas berichtete von mindestens acht Toten in Rafah.
Auf Anweisung des israelischen Militärs sind etwa eine Million Gaza-Einwohner nach dem Ausbruch der Kampfhandlungen nach Rafah geflohen. Diese Woche erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, das nächste Ziel der Militäreinsätze werde Rafah sein. Dies löste bei den Vertriebenen in der Stadt Panik aus.
„Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens ist nun in Rafah zusammengepfercht und kann nirgendwo anders hin“, schrieb UN-Generalsekretär Antonio Guterres im Onlinedienst X. „Berichte, wonach das israelische Militär als nächstes Rafah angreifen will, sind alarmierend. Eine solche Aktion würde den humanitären Albtraum noch weiter verschärfen und könnte ungeahnte Konsequenzen für die gesamte Region haben.“
Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnte Israel davor, die Angriffe in Gaza auf Rafah auszuweiten. „Jetzt in Rafah, an dem letzten und überfülltesten Ort, vorzugehen, wie vom israelischen Verteidigungsminister angekündigt, wäre einfach nicht zu rechtfertigen“, betonte Baerbock in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.