Zu gewaltsamen Protesten gegen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist es am Samstag vor der Eröffnung der 60. Pariser Landwirtschaftsmesse gekommen. Demonstranten forderten Macrons Rücktritt und lieferten sich Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst. „Die Jagd auf Macron ist eröffnet“, skandierten einige Demonstranten.
Unter Pfiffen und Buhrufen konnte Präsident Macron die Messe schließlich doch noch eröffnen und von Dutzenden Einsatzkräften geschützt an den Ständen Käse, Milch und Honig kosten, berichtet die Tagesschau auf ihrer Webseite. Fernab der Protestierenden gab Macron vor Journalisten eine Erklärung. „Es hilft doch Ihren Kollegen nicht, wenn Sie die Messestände kaputt machen“, appellierte der Präsident an die Landwirte. „Ich rufe deshalb alle hier zur Ruhe auf, so dass die Messe friedlich ablaufen kann. Schließlich steckt hier monatelange Arbeit vieler Landwirte drin.“
Macron erwähnte auch Maßnahmen, die er in Angriff nehmen wolle, um den Bauern in der Zukunft ein würdiges Einkommen zu sichern. Dazu gehören Tiefstpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und ein Sonder-Budget für in finanzielle Not geratene Bauern. Anschließend diskutierte der Präsident zwei Stunden lang in abgelegenen Sitzungsräumen mit Landwirten.
Eine Gelegenheit fand Macron auch für ein gegen seine politischen Rivalen gerichtetes Statement: „Manche hier haben einen Plan: Sie wollen mich heute ausbuhen und am Sonntag dem Chef des extrem rechten Rassemblement National den roten Teppich ausrollen“, sagte er. Die französische Landwirtschaft verdiene Besseres als das „wirtschaftlich dumme Programm“ derjenigen, die für den EU-Austritt stünden, betonte er. „Wenn es kein Europa gibt, gibt es auch keine Landwirtschaft.“