Der britische Verteidigungsminister John Healey und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius unterzeichnen am Mittwoch in London ein Abkommen über eine engere militärische Zusammenarbeit. Im Januar soll dann ein umfassender bilateraler Vertrag im Rahmen der britischen Annäherung an die EU folgen.
Das Trinity-House-Abkommen ist das erste Abkommen dieser Art zwischen den beiden Staaten, berichtet euractiv.de.
„Das Trinity-House-Abkommen ist ein Meilenstein in unseren Beziehungen zu Deutschland und eine wesentliche Stärkung der Sicherheit Europas“, erklärte Healey in einer vorab veröffentlichten Stellungnahme. Er fügte hinzu, dass es die Zusammenarbeit mit den deutschen Streitkräften auf ein „noch nie dagewesenes Niveau“ heben werde.
Das Abkommen zwischen den Ministerien sieht vor, ihre Rüstungseinkäufe durch eine engere Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Verteidigungsprodukte, insbesondere Drohnen und Waffen mit großer Reichweite, zu verknüpfen.
Da die beiden Staaten planen, NATO-Truppen dauerhaft in Litauen und Estland zu stationieren, vereinbarten sie auch gemeinsame Militärübungen und die Vernetzung ihrer Streitkräfte in der Region.
Das Bundesverteidigungsministerium begrüßte das Abkommen als „Ausdruck der britischen Neuausrichtung gegenüber Europa“ angesichts der angespannten Sicherheitslage aufgrund des Ukraine-Konflikts.
Das Trinity-House-Abkommen ist ein Vorläufer eines umfassenden bilateralen Sicherheitsabkommens zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland, das über die Verteidigungszusammenarbeit hinausgehen wird. Der Vertrag, der unter Beteiligung der Regierungschefs beider Staaten ausgehandelt wird, soll nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums im Januar nächsten Jahres unterzeichnet werden.