In einem Eins-zu-eins-Krieg würde Russland höchstens zwei Monate brauchen, um Großbritannien zu bekämpfen. Das stellte Rob Magowan, Vizechef des britischen Verteidigungsstabs, fest. Im Verteidigungsausschuss des britischen Parlaments warb er für mehr Mittel für die Streitkräfte des Landes.
Wie die Zeitung „Telegraph“ berichtet, verwies Magowan auf „operatives Risiko“ in künftigen Kriegen angesichts der Tatsache, dass die britische Armee nicht über die nötige Ausstattung verfüge.
„Die Menge an Geld, die wir derzeit für Munition ausgeben – die beträchtlich ist – wird den Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen, nicht in allen Bereichen gerecht“, so Magowan vor den Abgeordneten.
Wie er im Ausschuss betonte, sei Großbritannien zwar „kriegsbereit“, allerdings nicht auf einen dauerhaften Konflikt mit Russland vorbereitet.
Zuvor hatte der Verteidigungsausschuss des britischen Unterhauses in einer Untersuchung festgestellt, dass die britischen Streitkräfte „zunehmend überlastet“ und nicht auf einen Krieg mit Russland vorbereitet seien. In diesem Zusammenhang mahnte der Ausschuss dringende Reformen an.
Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte seinerseits, dass Großbritannien bei einem solchen Konflikt nicht allein bleiben würde. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit Nato-Verbündeten könnten die Kräfte der Allianz die Oberhand gewinnen. Angesichts Artikel 5 des Nato-Vertrags würde Großbritannien „niemals“ einen Krieg gegen Russland alleine austragen müssen.
Zuvor hatte sich Shapps nach eigenen Worten vergeblich bei Premierminister Rishi Sunak und Finanzminister Jeremy Hunt für einen höheren Verteidigungsetat im jüngsten Haushalt eingesetzt.