Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah den Iran vor einem Angriff gewarnt. „Und an das Regime der Ajatollahs sage ich: Wer uns angreift, den greifen wir an“, sagte er. „Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann.“
Er bezeichnete die gezielte Tötung von Nasrallah als die „Abrechnung mit einem Massenmörder“. Der Hisbollah-Chef habe sich der Ermordung zahlloser Israelis, Hunderter Amerikaner und Dutzender Franzosen schuldig gemacht. Seine Tötung sei ein notwendiger Schritt zur Veränderung des Machtgleichgewichts im Nahen Osten gewesen.
Je stärker Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar spüre, dass die Hisbollah ihm nicht zu Hilfe kommen könne, „desto größer sind die Chancen für eine Rückgabe unserer Geiseln“, fügte Netanyahu hinzu.
Der Vizepräsident des Iran, Mohammad Resa Aref, erklärte bereits, das „ungerechte Blutvergießen“ werde Israels „Zerstörung“ herbeiführen. Sein Land werde dem „islamischen Widerstand“ treu bleiben. Der iranische Präsident Masoud Peseschkian beschuldigte zudem die USA, an der Tötung Nasrallahs beteiligt gewesen zu sein. Beweise führte er keine an.
Unter den Opfern des Luftschlags vom Freitag war auch der iranische Brigadegeneral Abbas Nilforuschan, der stellvertretende Kommandeur für Operationen der Revolutionsgarde, berichtet tagesschau.de. Es sei unklar, ob der Iran der Hisbollah jetzt zu Hilfe eilen wird. Die neue iranische Regierung unter Präsident Peseschkian kämpft mit einer schweren Wirtschaftskrise und strebt eine Wiederannäherung an den Westen an.