Die Nato-Mitglieder werden über engere Beziehungen zu den Staaten des Nahen Ostens und Afrikas diskutieren und bis Juli eine neue Strategie festlegen. Dies verkündete Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Sitzung der Außenminister am Donnerstag.
Die Mitglieder des westlichen Bündnisses stehen vor der Herausforderung, ihren Einfluss auf die südlichen Nachbarn nicht an China und Russland zu verlieren, wie das Nachrichtenportal Euractiv berichtet. Diese würden wirtschaftliche Abkommen meist ohne rechtsstaatliche Konditionen anbieten.
Stoltenberg erhielt laut dem Portal im vergangenen Monat einen Bericht unabhängiger Experten, der die Nato beraten soll, wie sie besser auf die Herausforderungen und Chancen in ihrer Nachbarschaft reagieren kann. Der Bericht und die Empfehlungen der Experten sollen vor dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs vom 9. bis 11. Juli in Washington veröffentlicht werden.
Diese Ambitionen könnten jedoch durch die unterschiedlichen Ansätze einiger Nato-Mitglieder in Bezug auf die Beziehungen zu diesen Staaten und ihren Regierungen behindert werden, heißt es.
Das Portal hebt hervor, dass der Westen auch zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Kritik geerntet habe, als er weltweit die uneingeschränkte Unterstützung Kyjiw eingefordert habe.
Die Nato hat bereits Partnerschaften mit mehreren Ländern der südlichen Nachbarschaft wie Jordanien, Tunesien oder Mauretanien und eine Ausbildungsmission im Irak.