Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat sich positiv zum Vorstoß des französischen Präsidenten Emmanuel Macron geäußert, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden.
„Ich begrüße die Initiative von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron“, schrieb er im Onlinedienst X. „Die Präsenz von Nato-Truppen in der Ukraine ist nicht undenkbar.“
Zugleich hatte sich der polnische Regierungschef Donald Tusk in der vergangenen Woche betont, Polen habe nicht vor, Truppen in die Ukraine zu schicken.
Macron hatte zuvor nach einer internationalen Ukraine-Unterstützerkonferenz in Paris, an der zahlreiche Staats- und Regierungschefs teilnahmen, festgestellt: „Es gibt heute keinen Konsens darüber, offiziell Bodentruppen zu entsenden. Aber in der Dynamik darf nichts ausgeschlossen werden.
Positive Äußerungen zu Macrons Vorstoß waren mittlerweile aus baltischen Nato-Staaten zu vernehmen.
Zugleich sprach sich der Kanzler Olaf Scholz bereits mehrmals gegen eine Beteiligung von Nato-Bodentruppen an dem Ukraine-Konflikt aus. Ähnlich äußerte sich auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei seinem Finnland-Besuch am Freitag in Helsinki. Er verwies auf die Verabredung im Bündnis, die Nato dürfe nicht Kriegspartei werden. „Niemand will wirklich Stiefel auf dem Boden in der Ukraine haben, es gibt jetzt eine Diskussion darüber, also sollten wir es an diesem Punkt stoppen“, betonte er.
Seinr finnischer Amtskollege Antti Häkkänen teilte diesen Standpunkt: „Niemand unterstützt jetzt die ‚Boots on the Ground‘-Idee“, sagte er. „Aber jeder unterstützt eine stärkere Unterstützung in Form von Waffen, Munition und Geld, und darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren.“