Russland ist laut Präsident Wladimir Putin in militärisch-technischer Hinsicht bereit, Atomwaffen einzusetzen, sollte die Souveränität Russlands in Gefahr und die Existenz des russischen Staates bedroht sein.
In einem Interview für die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti und den TV-Sender Rossija-1 äußerte er zugleich seine Hoffnung darauf, dass die USA jede Eskalation vermeiden würden, die einen Atomwaffenkrieg nach sich ziehen könnte.
Nach seinen Worten seien die USA derzeit dabei, ihre atomaren Streitkräfte zu modernisieren. Dies bedeute nicht, dass sie dazu bereit seien, einen Atomkrieg zu beginnen, bei bestimmten Kreisen in Washington gebe es aber Überlegungen, die neuen Sprengköpfe nicht nur am Computer, sondern bei realen Tests zu überprüfen. „Wir wissen davon. Und wir werden auch schauen“, betonte Putin.
Wie er betonte, habe im Zuge des Ukraine-Konflikts nie die Notwendigkeit bestanden, taktische Atomwaffen auf dem Schlachtfeld einzusetzen. Moskau wäre zu Gesprächen über eine Regelung in der Ukraine bereit, diese müssten aber auf Realitäten beruhen. Außerdem seien feste Garantien des Westens erforderlich.
Als sinnlos bewertete der russische Präsident den Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens. Dies sei ein absolut sinnloser Schritt für beide Länder „unter dem Gesichtspunkt der Wahrung der eigenen nationalen Interessen“, sagte er. Russland hatte an der Grenze zu Finnland „keine Truppen, jetzt werden sie dort sein“, betonte Putin. „Es gab dort keine Zerstörungssysteme, jetzt werden sie dorthin verlegt.“
Auf die bevorstehenden Präsidentenwahlen in den USA angesprochen, versicherte er, Moskau werde „mit jedem Führer zusammenarbeiten, dem das amerikanische Volk, der amerikanische Wähler vertraut“.