Der frühere US-Präsident Donald Trump hat nach Einschätzung eines New Yorker Richters jahrelang den Firmenwert seiner „Trump Organization“ manipuliert und damit Betrug begangen. Der Ex-Präsident, seine Söhne sowie leitende Mitarbeiter hätten den Wert des Unternehmens in Geschäftsberichten systematisch zu hoch angesetzt, um zu günstigeren Konditionen an Kredite und Versicherungsverträge zu kommen, hieß es in einer vorläufigen Entscheidung des Richters Arthur Engoron am Dienstag.
Beispielsweise habe Trump die Größe seiner Wohnung im „Trump Tower“ jahrelang mit rund 2.800 Quadratmeter angegeben, obwohl sie nur gut 1.000 Quadratmeter groß war. Dadurch sei die Immobilie um bis zu 200 Millionen US-Dollar überbewertet gewesen. Der Wert seines Anwesens Mar-a-Lago in Florida soll in den Finanzdokumenten sogar um 2.300 Prozent aufgebläht worden sein.
Ein von der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James angestrengte Zivilprozess gegen Trump soll am kommenden Montag beginnen. Die Staatsanwältig will erreichen, dass Trump 250 Millionen Dollar als Wiedergutmachung zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr betreiben darf. Ein abschließendes Urteil wird für Dezember erwartet. In diesem Zivilverfahren droht dem Ex-Präsidenten keine Gefängnisstrafe.
Anders sieht das laut Medienberichten in vier Strafverfahren aus, in denen Trump in diesem Jahr angeklagt wurde. Der Republikaner war zunächst im Frühjahr in New York wegen einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin vor der Präsidentschaftswahl 2016 angeklagt worden. Es folgte eine Anklage durch die Bundesjustiz in der Affäre um Geheimdokumente, die Trump aus dem Weißen Haus in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida mitgenommen hatte.
Anfang August wurde Trump dann ebenfalls von der Bundesjustiz wegen seiner Versuche angeklagt, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. Mitte August folgte eine Anklage im Südstaat Georgia wegen ähnlicher Vorwürfe.
Trump
hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der 77-jährige Politiker bezeichnet die Verfahren als politisch motivierten Versuch, seine
Bewerbung für die Präsidentschaftswahl im November 2024 zu torpedieren. Rich