Scholz bekräftigt Entscheidung über Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland

  • POLITIK
  • September 4, 2024
  • 0 Kommentare

Bundeskanzler Olaf Scholz (hat die geplante Stationierung von US-Raketen größerer Reichweite in Deutschland erneut verteidigt.

shutterstock/photocosmos1

„Neben einer starken Luftverteidigung brauchen wir in Europa abstandsfähige Präzisionswaffen – damit auf diesem strategisch wichtigen Feld keine gefährliche Lücke gegenüber Russland klafft“, sagte Scholz am Mittwoch bei einem Truppenbesuch im Zusammenhang mit der Übergabe des ersten neuen Iris-T-Luftverteidigungssystems der Bundeswehr. 

Nach seinen Worten müsse auf die massive Aufrüstung der russischen Streitkräfte reagiert werden. „Bis Systeme bereitstehen, die wir hier in Europa entwickeln, werden wir auf amerikanische Raketen zurückgreifen“, erklärte er. Diese sollten gemäß einer Vereinbarung mit den USA 2026 in Deutschland stationiert werden.

Er wies Kritik an der Entscheidung, die aus den Reihen der SPD zu vernehmen war. „Allen, die Zweifel haben an dieser Entscheidung, möchte ich sagen: Es geht uns dabei einzig und allein darum, mögliche Angreifer abzuschrecken.“

Gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte der Kanzler den Bundeswehrstandort Todendorf in Schleswig-Holstein, wo das neue Luftverteidigungssystem Iris-T stationiert ist. Das in Kooperation mit mehreren anderen Staaten entwickelte System soll als Teil der europäischen Luftabwehr-Initiative dienen. Der von ihm 2022 vorgeschlagenen Initiative haben sich mittlerweile 21 Länder angeschlossen, so Scholz.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe Abrüstungsverträge, unter anderem den INF-Vertrag verletzt Raketen in die Exklave Kaliningrad verlegt, nur 530 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt. „Darauf nicht angemessen zu reagieren, wäre fahrlässig“, warnte Scholz. „Durch Nichthandeln geriete der Frieden auch bei uns in Gefahr.“

Wie der Kanzler feststellte, habe sich das Waffensystem dass sich Iris-T beim Einsatz in der Ukraine gut bewährt „In der Ukraine hat Iris-T bis heute über 250 Raketen, Drohnen und Marschflugkörper abgeschossen und unzählige Leben gerettet. Das System zeigt eine beeindruckende Trefferquote von 95 Prozent“, teilte er beim Truppenbesuch mit. Für die Bundeswehr hat die Regierung insgesamt sechs der Systeme bestellt.

  • Related Posts

    Trumps neuer Imperiumsplan zerstört – Die Heartland-Strategie, die niemand kommen sah!

    In einer Zeit, in der die geopolitischen Tektonikplatten mit atemberaubender Geschwindigkeit verschieben, hat die Trump-Administration einen ambitionierten Vorstoß in Zentralasien unternommen – und ist prompt auf Granit gestoßen. Ein Beitrag…

    Friedensvisionen ohne Fundament: General Kujats fehlende Auseinandersetzung mit TRADOC-Doktrinen und sicherheitspolitischem Kontext

    Im Netz liefern die Suchergebnisse über dreimillionenmal umfangreiche Informationen über das Dokument TRADOC 525-3-1 („The U.S. Army Operating Concept: Win in a Complex World 2020-2040“ von 2014) und seine Bedeutung…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Trumps neuer Imperiumsplan zerstört – Die Heartland-Strategie, die niemand kommen sah!

    • Dezember 8, 2025
    • 4 views
    Trumps neuer Imperiumsplan zerstört – Die Heartland-Strategie, die niemand kommen sah!

    Der Aufmarsch der Gratishelden: Die deutsche Filmwirtschaft und die Vergangenheit

    • Dezember 7, 2025
    • 13 views

    Friedensvisionen ohne Fundament: General Kujats fehlende Auseinandersetzung mit TRADOC-Doktrinen und sicherheitspolitischem Kontext

    • Dezember 6, 2025
    • 11 views
    Friedensvisionen ohne Fundament: General Kujats fehlende Auseinandersetzung mit TRADOC-Doktrinen und sicherheitspolitischem Kontext

    Auswandern? Nee!

    • Dezember 5, 2025
    • 11 views

    Die deutsche Wiedervereinigung ist gescheitert

    • Dezember 4, 2025
    • 19 views
    Die deutsche Wiedervereinigung ist gescheitert

    Nord-Stream: Ex-Kanzler Scholz vor einem Ausschuss mit den falschen Fragen

    • Dezember 3, 2025
    • 20 views
    Nord-Stream: Ex-Kanzler Scholz vor einem Ausschuss mit den falschen Fragen