Ungeachtet der jüngsten Wahldebakel und parteiinterner Kritik sieht sich Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD bei der Bundestagswahl 2025. Wie er in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ erklärte, rechne er „fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden“.
Sein Ziel sei „eine SPD-geführte Bundesregierung“. Auf die Frage, ob ihn der Gedanke an vier weitere Jahre Ampel-Regierung nicht mürbe mache, entgegnete Scholz: „Ich bin Läufer und habe eine gute Kondition. Die braucht man auch.“
„Der SPD und mir ist wichtig, pragmatische und realistische Vorstellungen zu formulieren, wie Deutschland wirklich vorankommt“, fügte er hinzu.
Auf schlechte Umfragewerte angesprochen, sagte Scholz, er habe sich schon vor langer Zeit vorgenommen, Umfragen nie zu kommentieren. Er nehme zwar Umfragen zur Kenntnis, es sei aber „nie ein guter Einfall“, Politik an Umfragen zu orientieren. „Im Übrigen habe ich in meinem politischen Leben schon einige Wahlen gewonnen, obwohl Umfragen das nicht nahelegten“, betonte er.
Danach gefragt, ob die Partei mit Kanzlerkandidat Boris Pistorius bessere Wahlchancen hätte, sagte Scholz: „Auch Boris Pistorius will, wie viele andere, dass ich wieder als Kanzler antrete. Ich sehe das genau so.“
Bei den jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen erzielte die SPD mit 6,1 beziehungsweise 7,3 Prozent ihre bisher schlechtesten Wahlergebnisse.