Bis 2030 soll die schwedische Armee von derzeit 88.000 auf 115.000 Personen anwachsen. Wie Verteidigungsminister Pål Jonson am Dienstag bekanntgab, gehören dazu Berufssoldaten, Wehrpflichtige, zivile Angestellte und die Heimwehr.
„Wir befinden uns in ernsten Zeiten. Es ist dringend notwendig, eine stärkere Verteidigung aufzubauen“, wird Jonson bei der Vorstellung seines Verteidigungsgesetzes für den Zeitraum von 2025 bis 2030 von euractiv.de zitiert.
Dieses Gesetz sei aufgrund breiter politischer Zustimmung um ein Jahr vorgezogen und basiere auf Empfehlungen des Verteidigungsausschusses des schwedischen Parlaments.
„Damit können wir stärker und effektiver auf die Veränderungen in der Welt um uns herum reagieren. In erster Linie auf die groß angelegte Invasion Russlands in der Ukraine, aber auch auf unsere Integration in die NATO“, so Jonson.
Der Gesetzentwurf sieht für die nächsten fünf Jahre Investitionen 174 Milliarden schwedische Kronen (15,3 Milliarden Euro) in die militärische Verteidigung und 37,5 Milliarden schwedische Kronen (3,3 Milliarden Euro) für den Zivilschutz vor.
Durch diese Maßnahmen wird Schweden im Jahr 2028 voraussichtlich 2,6 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben, was einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten entspricht. Dies entspreche den NATO-Vorgaben in Bezug auf Schwedens Verteidigungsfähigkeit, so Jonson.
Laut dem schwedischen Verteidigungsministerium liegt der Schwerpunkt des neuen Gesetzes auf der Verlängerung der Einsatzdauer bestehender Kampfeinheiten, statt in neue Waffensysteme zu investieren.
Der Gesetzentwurf betont daher die Notwendigkeit, Ausrüstung zu kaufen, insbesondere Munition wie Artilleriegeschosse und Raketen für Kampfflugzeuge, heißt es im Bericht von euractiv.de.
Daher werden besondere Investitionen in die Luftverteidigung getätigt, vor allem in die Drohnenabwehr und die maritime Luftverteidigung.