Selenskyj in Brüssel: Atomwaffen für Ukraine als Alternative zu einer Nato-Mitgliedschaft

  • POLITIK
  • Oktober 17, 2024
  • 0 Kommentare

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag eine Wiederbewaffnung seines Landes mit Atomwaffen zur Sprache gebracht, sollte die Uraine nicht Mitglied der Nato werden können. „Welchen Ausweg haben wir? Entweder wird die Ukraine Atomwaffen haben oder wir müssen in irgendeiner Allianz sein“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Brüssel.

shutterstock/Anna Aybetova

Zugleich stellte er klar, dass die Ukraine eine Nato-Mitgliedschaft anstrebe und nicht einen Atomwaffen-Besitz. Mit Blick auf möglichen Widerstand aus den USA gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine erklärte Selenskyj, dass er auch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump über das Thema gesprochen habe. Und er denke, dass dieser ihn in diesem Fall verstanden habe.

Für amerikanische Sorgen, dass eine Einladung der Ukraine in die Nato die Vereinigten Staaten ungewollt in einen Krieg hineinziehen könnten, äußerte Selenskyj kein Verständnis. „Eine Einladung ist ein präventiver Schritt, um zu zeigen, dass es nicht Putin ist, der die Welt verändert“, wird der ukrainische Präsident vom Nachrichtenmagazin „Focus“ zitiert.

„Den Gedanken an eine mögliche atomare Wiederbewaffnung der Ukraine erklärte Selenskyj mit dem Scheitern des sogenannten Budapester Memorandums aus dem Jahr 1994“, heißt es im „Focus“ weiter. „Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte sich die Ukraine mit ihm verpflichtet, die auf ihrem Staatsgebiet gelagerten sowjetischen Atomwaffen an Russland zu übergeben. Im Gegenzug bekräftigten die Atomwaffenstaaten Russland, USA und Großbritannien, dass sie die Unabhängigkeit und die Grenzen der Ukraine achten und das Land nicht mit Atomwaffen bedrohen werden.“

Bereits bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2022, kurz vor dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts, hatte Selenskyj ebenfalls angedeutet, dass sein Land eine atomare Wiederbewaffnung in Betracht ziehen könnte.

  • Related Posts

    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    Einer der einflussreichsten Thinktanks für Sicherheits- und Strategiefragen in den USA hat die möglichen Folgen der aktuellen US-Politik gegenüber Venezuela und der Karibik untersucht. Er warnt davor, dass jedwede militärische…

    Deutschland 36 Jahre nach dem Mauerfall – Was wir Ossis verloren haben

    Kino, Freibäder, Post und Kinderklinik: Vieles, was zu DDR-Zeiten selbstverständlich war, gibt es in meiner ostdeutschen Kreisstadt heute nicht mehr. Der Nahverkehr ist eine Katastrophe und überall bröckelt die wertewestliche…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    • November 15, 2025
    • 8 views
    Aggression gegen Venezuela wird USA schwächen und isolieren

    Deutschland 36 Jahre nach dem Mauerfall – Was wir Ossis verloren haben

    • November 14, 2025
    • 20 views
    Deutschland 36 Jahre nach dem Mauerfall – Was wir Ossis verloren haben

    Donald Trump – Gefangener der US-Eskalationsstrategie

    • November 13, 2025
    • 6 views
    Donald Trump – Gefangener der US-Eskalationsstrategie

    Ist Deutschland souverän? Kann Deutschland neutral werden? Versuch einer Klärung

    • November 12, 2025
    • 16 views
    Ist Deutschland souverän? Kann Deutschland neutral werden? Versuch einer Klärung

    Zwangsbeiträge sind kein Naturgesetz

    • November 11, 2025
    • 17 views
    Zwangsbeiträge sind kein Naturgesetz

    Reiseroute: Kriegsgefahr – Sowjetunion/Russland 1977 / 2023/24 – China 2025

    • November 10, 2025
    • 95 views