Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals offiziell einen Einmarsch von Truppen in die russische Region Kursk eingeräumt. Wie er seiner Videoansprache am Samstagabend erklärte, sei der Angriff Teil der Bemühungen seines Landes, nach der russischen Invasion von 2022 Gerechtigkeit wiederherzustellen.
Die Ukraine beweise damit, „dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist – Druck auf den Aggressor“.
Selenskyj dankte den Truppen und teilte mit, er habe mehrere Berichte des Oberbefehlshabers über die Frontlinien und die ukrainischen Maßnahmen zur Verlagerung des Krieges „auf das Gebiet des Aggressors“ erhalten.
Wie tagesschau.de unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet, setze die Ukraine ihre Angriffe auf russischem Boden fort. So sei in der Stadt Kursk ein Wohnhaus beschädigt worden. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge mindestens 13 Menschen verletzt, zwei von ihnen befänden sich in ernstem Zustand. Trümmerteile einer abgeschossenen ukrainischen Rakete seien auf das Gebäude abgestürzt und hätten einen Brand ausgelöst.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums seien insgesamt vier ukrainische Raketen und über ein Dutzend Drohnen in der Region abgeschossen worden, Auch über der Region Woronesch, mehrere hundert Kilometer südlich von Moskau, und der Grenzregion Belgorod habe die russische Flugabwehr nach eigenen Angaben Drohnen abgeschossen.
Mehr als 76.000 Menschen seien aus grenznahen Regionen in Sicherheit gebracht worden, berichtete Tass unter Berufung auf das regionale Katastrophenschutzministerium.