Im Zeitraum von 2019 bis 2023 hat sich die Einfuhr von Rüstungsgütern wie Kampfflugzeuge, Panzer und U-Boote in Europa im Vergleich zum Jahrfünft davor in Europa vergrößert. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervor.
„Russland wird auch in Zukunft eine massive Bedrohung darstellen. Daher können wir definitiv davon ausgehen, dass die europäischen Länder weiterhin neue Aufträge erteilen und die beträchtlichen Mengen an Waffen geliefert bekommen werden, die sie bereits in den vergangenen Jahren bestellt haben“, sagte Sipri-Forscher Pieter Wezeman der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist also zu erwarten, dass das Niveau der Lieferungen und der Waffenimporte durch die europäischen Länder auch in den kommenden Jahren weiter steigen wird“.
Während die USA an der Spitze ihre Waffenexporte um weitere 17 Prozent erhöhte, nahmen die Lieferungen aus Russland um 53 Prozent ab. Die Zahl der Staaten, die Waffen bei Russland kaufen, verringerte sich gegenüber 2019 von 31 auf nur noch 12. Frankreich vergrößerte seinen Waffenexport um 47 Prozent und verdrängte damit Russland vom weltweiten Platz 2. Die drei größten Abnehmer russischer Waffen sind weiterhin Indien, China und Ägypten.
„Es ist schon bemerkenswert, zu sehen, dass Russland so tief und so schnell gefallen ist, und das wiederum führt zu der dominierenden Rolle des Westens bei der Bewaffnung der Welt“, wurde Wezeman von dpa zitiert.
Die USA haben im Zeitraum 2019 bis 2023 107 Staaten mit Waffen beliefert. Auf die Vereinigten Staaten entfallen laut Sipri 42 Prozent der globalen Waffenexporte.
Die Ukraine war im vergangenen Jahr der mit Abstand größte Waffenimporteur weltweit. . Die USA lieferten 39 Prozent der ukrainischen Waffenimporte, gefolgt von Deutschland (14 Prozent) und Polen (13 Prozent).
Weiter gehört Deutschland zu den „Big Five“ der Waffenindustrie. In dem Fünfjahreszeitraum sanken die deutschen Rüstungsexporte um 14 Prozent im Vergleich zu 2014 bis 2018. Der Anteil der deutschen Waffenexporte machte 5,6 Prozent des weltweiten Gesamtvolumens aus.