CSU-Chef Markus Söder hat seine Forderung nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht bekräftigt. Deutschland stehe sicherheitspolitisch vor völlig neuen Herausforderungen.
CSU-Chef Markus Söder hat seine Forderung nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht bekräftigt. Deutschland stehe sicherheitspolitisch vor völlig neuen Herausforderungen.
Die Wehrpflicht soll laut Söder in fünf bis sieben Jahren wiedereingweführt werden. Konkret sollte es dann „eine vernünftige Grundausbildung von mindestens sieben Monaten für junge Männer“ geben, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Augsburger Allgemeinen“. Söder will außerdem schon jetzt den freiwilligen Wehrdienst finanziell unterstützen und einen Bonus für das spätere Studium oder die Ausbildung einführen.
Die Wehrpflicht war in Deutschland im Juli 2011 nach 55 Jahren unter dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesetzt worden, was in der Praxis einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleichkam. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht stößt vor allem in der FDP, aber auch bei SPD und Grünen auf Widerstand.
Auch Oberst Ulrich Kirsch, langjähriger Chef des Bundeswehrverbands, spricht sich klar für eine Wehrpflicht aus. Es brauche „eine breite gesellschaftliche Debatte mit zeitnahem Ergebnis“, sagte er dem Blatt. Der Bundeswehr fehlen nach seiner Darstellung derzeit rund 20.000 Männer oder Frauen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt aktuell wegen der veränderten Sicherheitslage Modelle einer Dienstpflicht prüfen. Darunter ist das in Schweden praktizierte Modell, wo alle jungen Frauen und Männer gemustert werden und ein ausgewählter Teil Angebote für einen Dienst erhält. Es handelt sich um eine Art der Musterpflicht.