Die Zahl der Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) ist rasant gestiegen, schreibt die Fachzeitschrift „The Lancet“. Weltweit seien laut einer Studie 2022 mehr als eine Milliarde Menschen betroffen. Seit 1990 sei der Anteil der stark Übergewichtigen an der Bevölkerung mehr als verdoppelt, unter Heranwachsenden zwischen 5 und 19 Jahren sogar vervierfacht.
In Deutschland habe der Anteil bei Frauen mit Adipositas nach dieser Studie 2022 bei 19 Prozent betragen, bei Männern in Deutschland bei 23 Prozent. Unter den Mädchen und Frauen bis 19 Jahren lag der Anteil bei sieben Prozent, bei Jungen und jungen Männern bei 10 Prozent.
Adipositas kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und einige Krebsformen auslösen. „Adipositas ist eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts“, stellt die Deutsche Adipositas-Gesellschaft fest.
Insgesamt waren weltweit 880 Millionen Erwachsene und 159 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 19 Jahren stark übergewichtig. 9,3 Prozent der Jungen galten 2022 als fettleibig, 6,9 Prozent der Mädchen. Bei Erwachsenen verdoppelte sich der Anteil bei Frauen seit 1990 auf 18,5 Prozent, und er verdreifachte sich bei Männern auf 14 Prozent.
Gleichzeitig seien weltweit auch hunderte Millionen Menschen weiter von Mangel- und Unterernährung betroffen, heißt es in der Studie, vor allem in Ländern in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara. Unterernährung sei für die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Starkes Übergewicht und Unterernährung seien zwei Seiten desselben Problems: schlechter Ernährung, so die WHO.