In einem Fernsehinterview hat der ukrainische Generalmajor Dmytro Martschenko große Probleme seiner Armee im Osten eingeräumt. In
„Wir wissen alle, dass ich kein militärisches Geheimnis verrate, wenn ich sage, dass unsere Front zusammengebrochen ist“, sagte er. In den westlichen Teilen des Bezirks Donezk stehe die Ukraine seit mehreren Monaten unter dem Druck der russischen Armee, die zwar langsam, aber beständig vorrücke.
Als Gründe dafür nannte er „fehlende Munition und Waffen“ sowie „fehlende Leute“. „Es gibt keine Leute, keinen Ersatz, die Soldaten sind müde, sie können die Frontlinie nicht abdecken, an der sie sich befinden“, räumte Martschenko ein. Zudem sei die Kommandoführung nicht optimal. Laut seiner Prognose werde die Stadt Selydowe bald an Russland fallen. Nach Angaben des russischen Militärs befinde sich die Stadt bereits unter russischer Kontrolle.
Martschenko war zu Kriegsbeginn mit der erfolgreichen Verteidigung der südukrainischen Gebiete Mykolajiw und Cherson bekannt geworden.