48 Prozent der Russen befürworten einen Übergang zu Friedensverhandlungen, während 39 Prozent der Befragten sich eine Fortsetzung der Kämpfe wünschen. Dies ergab eine Umfrage der unabhängigen Forschungsgruppe Russian Field. Wie die „Berliner Zeitung“, die über diese Studie berichtet, feststellt, sei damit der Anteil der Befürworter von Friedensverhandlungen zum ersten Mal in der gesamten Forschungsperiode von Russian Field zu diesem Thema – seit Februar 2022 – höher, als der Anteil derjenigen, die eine Fortsetzung der „militärischen Sonderoperation“ begrüßen. „Männer und Personen über 45 Jahre befürworten deutlich häufiger eine Fortsetzung des Krieges, Frauen und Personen unter 45 Jahren sprechen sich dagegen für Verhandlungen aus“, schreibt das Blatt.
47 Prozent der Befragten seien zugleich der Auffassung, dass die Menschen in ihrem Umfeld die „Sonderoperation“ überwiegend unterstützen würden, während nur 33 Prozent die gegenteilige Meinung vertreten; 8 Prozent glauben, dass beide Positionen ungefähr gleich häufig vorkommen, der Rest konnte die Frage nicht beantworten.
„Russian Field nennt sich das erste Unternehmen in Russland, das Fundraising nutzt, um unabhängige soziologische Forschung durchzuführen“, heißt es in der „Berliner Zeitung“. „Man sei weder von der Politik noch von Großunternehmen noch von den ausländischen Fonds abhängig, wird auf der Webseite versichert.“
Die Umfrage wurde vom 21. bis 29. Oktober telefonisch durchgeführt, wird abschließend mitgeteilt. Daran nahmen 1611 Personen teil. Lediglich bei knapp 18,7 Prozent der Anrufe wurde eine Antwort auf die Fragen registriert, in 74,3 Prozent der Fälle legten die Befragten den Hörer auf.